Donnerstag, 24. März 2011
Scheiß auf Moral?


Da ist es wieder. Das Dilemma mit der Moral. Piratenpartei, Internetuser, Menschenrechtler und so weiter wehrten sich einst gegen die Zensur im deutschen Internet. Zja. Soweit auch ganz richtig. Wer will hier schon Verhältnisse wie sie in China? Ich nicht. Trotzdem gibt es gefährliche Internetseiten.

Ob es nun Kinderpornos sind oder Seiten wie „iShareGossip“, in denen Schüler von anderen Schülern runter geputzt werden. Das sind Seiten die gesperrt gehören. Die man in Deutschland nicht erreichen dürfte. Wäre da nicht das Ding mit der Zensur. Wo fängt sie an? Wo hört sie auf?

Im Falle von „iShareGossip“ stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Völlig anonym kann man dort gegen Mitmenschen hetzen. Kann Bilder hochladen. Kann dort Leben zerstören. Wir erinnern uns: Die Pubertät war ein Arschloch. Nicht bei jedem von uns. Doch bei vielen. Damals ging es ganz Oldschool zu. Man wurde direkt gemobbt und verprügelt. Das blieb aber meistens in der Schule. Oder dem Umfeld. Zumindest im Stadtteil. Außerdem konnte man seinen Peinigern ins Gesicht sehen. Und gezielt ihre Bremsschläuche durchschneiden. Oder Jahre später feststellen, dass das Leben dafür sorgte, dass die Ärsche von damals heute totale Loser sind und man selber etwas erreicht hat.

Eins steht fest: Mobber waren immer schon feige. Nur stark in der Gruppe. Das sorgt dafür, dass man nicht einen bestimmten im Visier hat, sondern eine Klasse oder „Gang“. In der Welt 2.0 geht das alles so schön anonym. Kein einloggen, kein Augenkontakt. Nichts. Man kann einfach drauf los schlagen. Und die Opfer? Die genießen keinerlei Schutz.

Jetzt mal ne Frage am Rande. Das deutsche Internet ist doch bereits Zensiert. Wenn man zum Beispiel bei Youtube bestimmte Bands sehen will geht das nicht. Warum geht das nicht bei Seiten auf denen Menschen zum vergnügen anderer leiden müssen? Ach ja. Das sind ja wirtschaftliche Interessen gegen moralische. Sorry. Hab ich vergessen.

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