Samstag, 12. Juni 2010
So schlimm ist es nicht
Mein Tag fing, obwohl ich hätte ausschlafen können, um 8 Uhr an. Ich kann einfach nicht mehr lange schlafen. An sich ist das auch kein Problem. Schlafen ist zwar ne tolle Sache aber ich liebe die Morgenstunden. Wenn die Welt erwacht. Damals, in Essen, genoss ich es morgens durch die noch ausgestorbene Innenstadt zu laufen. Das hat mir immer ein Gefühl des Friedens gegeben. Besonders schön war es an Sonntagen um 7 oder 8 Uhr in der Früh. Dann durch die leere, sonst pulsierende Innenstadt zu laufen, hat etwas surreales. Die Architektur kann sich voll entfalten, ruhe und Stille wie in der kanadischen Wildnis, nur ohne störende Tierlaute.

Da frage ich mich warum alle wegen der Ruhe aufs Land ziehen? Gut, um Kinder aufzuziehen ist das Land nun wirklich die bessere Wahl. Der Zusammenhalt soll auch stärker sein. Aber für Singels und Paare ist die Stadt der richtige Ort. Leben, Kultur, Arbeit, Vergnügen und Erholung liegen dicht zusammen. Auf dem Land gibt es nichts davon. Außer für einen ist ein kulturell wertvolles Programm zusammengesetzt aus silbernen Hochzeiten, Beerdigungen, dem Kirchgang und Schützenfesten. Und mal ehrlich. Mit der Ruhe kann man es auch übertreiben.

Aber man soll ja nicht immer verallgemeinern. Ich lebe in einer Art Nobelkleinstadt. Alles ist schnieke, neu oder Restauriert. Die meisten Leute sind erfolgreiche Unternehmer, Banker, Anwälte, Ärzte und so weiter. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass das Geld ebenjener Kultur bringt. Es gibt zwar keine tollen Kneipen oder Bars, das meiste ist echter Schrott, und auch sonst kann man nicht viel tolles machen, außer natürlich wegzufahren, aber die Stadt lebt. Und zwar dank regelmäßiger Veranstaltungen.

Zurück zu meinem Tag. Ich zockte erstmal ein wenig am PC bis das Spiel sich aufhängte. Was macht man dann? Erstmal ärgern. Dann aus dem Fenster schauen. Nanu? Grauer Himmel und nieselregen? Endlich keine stechende Sonne. Ja wunderbar! Da hab ich die Gelegenheit am Schopf gepackt und bin nach dem Duschen zum Haareschneiden gegangen. Und wie das dank des Geldadels in Neheim so ist, war in der Innenstadt ein riesen Fest am Start. So wie fast jedes Wochenende. Motto: natürlich die WM. Aber die Umsetzung war echt gelungen. Auf einer Bühne traten Künstler aus verschiedenen Ländern auf. Die Darbietungen waren zudem nicht gerade klischeehaft. Eine albanische Tanztruppe führte zum Beispiel Choreographien zu Balkanbeats auf. Und auf dem Markt gab es Leckereien aus aller Welt. Von Menschen aus aller Welt. Und zwar nicht Döner und Gyros, sondern wirkliche Delikatessen. Außer am USA stand. Da gabt Hotdogs und Burger. Ich war begeistert. Da hat doch endlich mal jemand die WM für etwas schönes genutzt. Interkulturelle Erziehung für Erwachsene. Nachdem ich mehrere Erledigungen machte, warf ich meinen noch zuhause genausetens Ausgeklügelten Plan, mir eine Mantaplatte zu erstehen, über den Haufen und kaufte mir für nen 5er ne wirklich große Portion Riesenscampi. Zubereitet in Öl, Knoblauch, schön gewürzt. Welch ein Schmaus.

Neheim ist zwar ein kleiner Ort und für Menschen wie mich zudem ein Einsamer. Aber es gibt weitaus provinziellere Städte mit noch schlimmeren Leuten. Also sage ich: Neheim ist ein Glücksgriff gewesen.
So kann es weitergehen mit der WM und Neheim. Dann ertrage ich unter Umständen sogar die Volldeppen die mit ihren komischen Tröten dauernd vor meiner Wohnung auf und ab laufen. Uwe Seeler oder wie die sich Schimpfen. Wie war das noch mit der Ruhe auf dem Land?

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Dienstag, 25. Mai 2010
Friede, Freude, Eierkuchen
Ich kann die Frauen verstehen. Nagut. Ich kann es natürlich nicht. Wer versteht schon die Frauen? Tun sie das selbst überhaupt? Aber in einem Punkt kann ich vieles nachvollziehen. Und zwar den Punkt der Erwartungshaltung die man an ein Geschlecht hat.

Auf der Arbeit bin ich in der Situation, dass ich ein Exot bin. Ein Mann in der Kita. Irgendwann hab ich schon mal davon geschrieben, dass es mir in meiner aktuellen Einrichtung richtig gut geht. Ein professionelles Team, in dem ich, soweit ich das spüren kann, kein Privileg und keine Pflicht mehr habe als meine Kolleginnen. Und das lobe ich mir. Ich bin gleichberechtigt. Ok. Eventuell habe ich eine gewisse Narrenfreiheit weil ich noch neu bin und mir darum Fehler eher verziehen werden. Aber wir haben alle unsere Fehler, machen uns darauf aufmerksam, ohne das es zu Streitereien kommt. Ein großer Pluspunkt ist das meine Kollegen ihre Fehler eingestehen können! Überhaupt muss ich sagen das es sich mit dem Rumgezicke, was man sonst bei einem ausschließlich weiblichen Kollegium erwartet, stark in grenzen hält. Also wenn es so bleibt bin ich zufrieden. Oder ich bin zu dumm und blauäugig das ich das nicht erkenne. Das wäre zwar gut möglich aber inzwischen arbeite ich lange genug dort um zu sehen das es wohl nicht so ist, sonst hätte es schon ganz anderen Ärger gegeben.

Das es auch ganz anders geht habe ich an anderer Stelle erlebt. Dort war eher folgendes Motto federführend: Du Mann, du schwere Sachen tragen musst. Du Mann, du den Sandkasten auffüllen musst. Oder: Ough, du Schneeschippen, Fußballspielen, etc. All sowas mach ich auch hier. Aber es machen alle. Also ist das kein Problem. Ich hatte während meiner Ausbildung oft den Eindruck das mehr von mir erwartet wurde weil ich ein Mann bin. Die sind ja bekanntlich stärker als Frauen. In jeder Hinsicht. Wir ertragen mehr Stress, sind körperlich stärker und auch mental den Frauen überlegen. Das wird zumindest so gesagt. Interessant war das die Frauen in meiner alten Einrichtung das so sahen, aber gleichzeitig die Emanze raushängen ließen. Mich versuchten klein zuhalten, indem sie meine Autorität vor den Kindern untergruben und meine Arbeit immer anzweifelten. War das Angst? Dummheit? Vermutlich Dummheit. Eine Kollegin verbalisierte das auch ganz gerne. Sie stammt aus Russland und hatte das Männerbild des starken Ariers der seine Frau versorgen muss und keine schwäche zeigen darf. Tolle Wurst. Da soll das kleine Myspaceopfer, welches bekanntlich sehr sensibel und nur in Maßen dem gängigen Männerbild entspricht, bestehen können? Die Tante wurde mir auch beinahe zum Verhängnis. Das Unheil wurde aber abgewendet.

Sei es drum. Ich finde das man in jedem das Individuum sehen sollte und nicht das Geschlecht. Ein Freund sagte neulich das es in Ordnung wäre, dass Frauen weniger verdienen, weil die ja auch irgendwann schwanger werden und dann ja trotzdem weiter Lohn bekommen. Außerdem wären dan die Fortbildungen und Qualifikationen in den Sand gesetzt. Könnte von der FDP kommen. Zunächst erschien mir das Plausibel. Aber andererseits dann doch wieder nicht. Erstens: Warum sollte eine alleinerziehende Mutter weniger Geld verdienen als ein alleinerziehender Vater? Und:
Müsste nach dieser Argumentation nicht eine unfruchtbare Frau mehr verdienen? Oder eine welche die Wechseljahre durch hat? Oder sich dafür entlohnen lassen wenn sie sich erwiesener maßen sterilisieren lässt? Und kann ich als Mann nicht auch die Auszeit nehmen und mein Kind erziehen? Ok. Es gibt den Mutterschutz und die Schwangerschaft. Die kann ich niemanden Abnehmen. Aber ich ziehe für mich ernsthaft in Betracht, sollte ich mal ein Kind haben (was ich hoffe), den Elternurlaub in Anspruch zu nehmen. Wie ich Sköldpadda einschätze sieht sie das auch so. Wie es aussieht wird sie ohnehin besser verdienen. So wäre das auch nach dem klassischen Kosten/Nutzen Argument, warum Frauen zuhause bleiben und Männer Arbeiten, gut zu belegen.

Wenn ich eine Firma hätte wäre es mir egal welches Geschlecht die Person hat, welche Herkunft und was auch immer, solange die Person menschlich und fachlich kompetent ist. Nagut. Eine Ausnahme: Ossis würde ich nicht einstellen. ;-)

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Montag, 17. Mai 2010
ARGH
Meine Geldbörse hat sich davongemacht. Natürlich inklusive aller Karten und Dokumente die man benötigt um in der modernen Gesellschaft zu überleben. Und das meine ich wörtlich. Man denke nur mal an die Arzthelferinnen die einem mit den Worten wegschicken: „Tut mir leid Herr Opfer. Ohne 10 Euro und Versicherungskarte können wir sie leider nicht behandeln. Und nun machen sie das sie raus kommen. Sie bluten ja den ganzen Boden voll.“ Zurück zum Thema: Ich geh am Freitagabend zum Geldautomaten in der Innenstadt. Heb die Kohle ab. Stecke das glatte, neue Papier in meine Geldbörse und diese wiederum an ihren gewohnten Platz. Nur nicht richtig. Offensichtlich muss sie mir dabei hinuntergefallen sein und ist nu verschütt. Ich habs recht schnell gemerkt das sie fehlte. Aber versucht mal was ein Portemonnaie an einem gewöhnlichen Partyabend wiederzufinden. Hoffnungslos.

Da ja wohl offensichtlich irgend jemand das Dingen gefunden hat, denn es war ja nicht aufzufinden trotz sehr gründlicher Suche, bedanke ich mich höflichst das ihr es sofort bei der benachbarten Polizeistation abgegeben habt. Achja. DAS HABT IHR JA NICHT!

Mich gibt es nun offiziell nicht mehr. Ohne Führerschein oder Geburtsurkunde (die war nicth drinn aber ich finde sie nicht) kann ich keinen neuen Perso beantragen. Ohne Perso keinen Führerschein und so weiter. Bin ich jetzt vogelfrei? Komisches Gefühl so ohne Dokumente unterwegs zu sein. Jetzt beginnt die Behördenrennerei. Bankkarte hab ich ja sofort gesperrt. Nachdem ich den ultranervigen Roboter angeschrien habe, echte Menschen darf man ja nicht anbrüllen, durfte ich mit einem unglaublich ätzenden Postbanktelefonsklaven reden. Meine Fresse war der fies. Sowas von gekünstelt nett. An sich hätte ich den erschießen müssen. Habt ihr mal Amarican Psycho gesehen? So wie diese NY-Yuppies aus dem Film war der.

Und an den ehrlichen Finder meiner Geldbörse: Ich frage das nur einmal: Do you or do you not know about the bird?

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Freitag, 23. April 2010
Moin
Ich steh ja nicht auf twitterartige Kurznachrichten. Aber das muss ich mal eben berichten: mein Wecker weckte mich mit Pink Floyd "Another Brick in the Wall". Mit der bekannten Zeile "We don't need no education". Soll das bedeuten das ich nicht in den Kindergarten muss? Oder ist das einfach nur passend weil heute der Anarchietag ist? Heute mach das Spielzeug "Ferien" und die Kinder dürfen beinahe alles machen - außer mit dem Spielzeug spielen. Naja. Nu läuft "Hip Teens don't wear Bluesjeans". Das ist so antreibend. Werd mal los zur Arbeit...

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Mittwoch, 31. März 2010
Deutschland ERFAHREN
Vor zwei Wochen waren Sköldpadda und ich im Urlaub. Ich habe bereits an anderer Stelle einen Urlaubsbericht gepostet. Weil ich so faul bin kopiere ich den mal hier rein, denn der Text war an sich ganz gut lesbar. Bis auf die fehlende Groß- und Kleinschreibung. Aber da bin ich ja eh nicht der Experte. Frohe Ostern wünsche ich euch und viel Spaß beim nachmachen:

bin aus dem urlaub zurück! sköldpadda und ich waren motorwandern. deutschland ERFAHREN ohne autobahn. zumindest soweit es geht... unser stützpunkt war die wohnung von sköldpaddas schwester in nieder-olm in der nähe von mainz. von da jeden tag eine andere stadt, jeden tag auf achse. war genial. unter anderem haben wir siegen, mainz, frankfurt, darmstadt, wiesbaden, limburg und sinn besucht. da sind wir aber nur wegen des namens hingefahren. waren auf sinnsuche. ;-)

für den ommi war das auch nen härtetest. so beansprucht hab ich den wagen noch nie.

leider kam es zu pannen. die erste hatten wir in darmstadt so um 22:00 uhr. da war ne benzinleitung mürbe. wir hatten aber glück im unglück: erstens strandeten wir vorm HOBBIT - einer genialen kleinen spelunke mit günstigem futter und super netten leuten. so wurde das warten auf den adac-mann nicht zu lang. der nette herr diagnostizierte das vom vorbsitzer da wohl rumgepfuscht wurde und falsche schläuche eingebaut wurden. er tauschte gratis alle leitungen die betroffen waren, nicht nur die kaputte. hinterher hat er noch tolle tipps parat gehabt was ich mit wenig einsatz noch optimieren kann. fein, fein!

zweite panne: zwei tage später fing die lenksäule an zu qualmen. weil ich nicht sicher war was das zu bedeuten hatte hielt ich in wiesbaden an, wo wir an sich nur frühstücken wollten. Nun ja. der aufenthalt wurde etwas länger. beim erneuten warten auf den ADAC, baute ich die verkleidung der lenksäule ab und macht einen test woher der qualm kam. vom zündschloss. naja dieses verbindungsstück zwischen schloss und elektronik. der adac mann nannte es elektroteil. was auch immer. er meinte das das ne typische opelkrankheit ist und baute mir eine vorrichtung ein, mit der ich den wagen nun kurzschließen muss. ist zwar manchmal lästig wenns schnell gehen muss, aber ich fands mächtig sexy, als sköldpadda den ommi kurzschloss.
Hinter uns parkte ein senator b. etwas getunt. der besitzer war ziemlich mitteilsam - jedoch, wie fast alle leute die ich da unten gegtroffen hab, echt nett. er berichtete mir das auch er das problem hatte und das ich auch gleich die lüfterrelais austauschen sollte.

Abgesehen davon haben wir viele eindrücke gesammelt, schöne städte gesehen, burgen und bergwerke am wegesrand entdeckt und vieles vieles mehr. Es würde ganze seiten füllen wenn ich alles aufschreiben würde was wir erlebt haben.

insgesamt ein toller tripp. trotz der pannen. werde auf jeden fall nochmal die gegend besuchen. Ich kann nur jedem empfehlen easyjet stehen zu lassen und malle malle sein zu lassen, sich seine alte gurke und sein auto zu schnappen und das land abseits ausgetretener pfade zu besuchen. Ihr werdet merken: deutschland ist ganrnicht so verkehrt.

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Donnerstag, 25. März 2010
Kurz mal angemerkt
Also ich war gestern auf Besuch bei einem Bekannten. Naja, an sich ist er erst seit gestern ein Bekannter. Jedoch war ich sehr erfreut. Das sind Leute gewesen, die wirklich hart für ihr Leben arbeiten müssen. Drei (coole) Kinder, Arbeitslosigkeit gerade hinter sich gelassen und, soweit ich das beurteilen kann, vom Schicksal auch nicht immer bevorzugt behandelt. Aber wirklich gastfreundlich, offen und sympathisch. Was mich am meisten beeindruckt hat war eine Kleinigkeit. Sie haben mir einen Döner ausgegeben obwohl ich bereit war ihn zu bezahlen. Und das bei ihrer Situation. Ich bin zwar auch blank, denn als Erzieher verdient man gerade genug um alleine über die Runden zu kommen, aber diese Menschen haben ganz andere Verpflichtungen. Ich erwähnte die Kinder ja bereits. Diese Geste war für mich ein Zeichen das das wirklich nette Leute sind, denn sie Teilen obwohl sie nicht besonders viel zum Teilen haben.

Das hat mich an gute Freunde von mir erinnert, die die gleiche Einstellung haben. Wir haben nichts, aber das teilen wir gerne. Das lobe ich mir!

Ich hoffe das ich trotz meiner teilweise unkontrollierten Gelabers nochmal willkommen bin. Und das nicht zum Döner schnorren!

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Donnerstag, 11. März 2010
KLONK
Frühdienst. Da muss man zwar unglaublich früh raus, kann aber mittags nach hause! Das wird ein toller Tag! Alles beginnt wie jeden Morgen. Ich verlasse die Wohnung, knalle ohne abzuschließen die Tür hinter mir zu, damit die Mitmieter auch wissen, dass ich wech bin. Ich hab wirklich gute Laune. Warum auch nicht? Die Sonne scheint und draußen ist es trotz der Minusgrade wärmer als in meinem Bad. Und dort war es schon klasse, weil die heutige Ausgabe des Spiegelbildes nicht ganz so abstoßend war wie sonst.

Ich stehe also vor dem Haus und träller „play that funky music“. Man das geht ab. Die Sonne wärmt meine Haut ich gehe weiter, schließe dabei die Augen und genie... platsch. Scheiße. Ja alles hat zwei Seiten. Schmelzwasser...

Na geil. Jetzt hab ich nen nassen Schuh und ne nasse Socke. Und das nach 5 Metern. Kein neuer Rekord, aber ärgerlich. Ich schmunzle und gehe zum Wagen. Man, wie er in der Sonne glänzt. Gestern habe ich den Ommi ja auch frisch gewaschen. Schon für diesen Anblick hat es sich gelohnt. Schlüssel rein. Oh, geht schwer. Die Zentrifugalverriegelung öffnet sich aber mit einem hörbaren „Tschack“. Radio an, WOW, Night Train läuft gerade. Hehe.

So, Tür zu und los. KLONK. Moment – Klonk?? Das macht sonst FOPTSCHAK und nicht KLONK. Klonk ist nicht gut. Nur so aus Spaß will ich ausprobieren ob die Tür das Geräusch nochmal macht, wenn ich sie erneut öffne und schließe. Macht sie aber nicht. Denn sie öffnet sich nicht mehr! Verdammt! Ich hab ja schon so einiges gehört. Aber noch nie, das einer in seinem Wagen festsaß, weil die Türmechanik blitzfror! Ich probiere die Beifahrertür. Auch blockiert. Wie das geht weiß ich nicht, aber es geht. Tolle Wurst. Intelligenter weise habe ich ja immer Schlossenteiser IM Auto. Ich wusste immer das sich das irgendwann auszahlen würde.

Quiiik, quiiiik, quiiiik. Scheibe runtergekurbeln zum Takt von James Brown. Gaaaaaaaanz lässig den Arm raus gelegt, als wäre es ein schöner Sommertag und unauffällig etwas Enteiser ins Schloss getröpfelt. Einwirken lassen, Motor gestartet und so getan als würde ich ihn warmlaufen lassen. Knopf rauf und runter gedrückt. Türöffner betätigt. NIX! Nichtmal ein widerstand zu spüren. SCHEIßE. F****K, HIMMEL ARSCH UND LAPALOMA! Oh man! In 5 Minuten muss ich da sein. Zum Laufen ist es zu spät. Also Pedal zum Metall und mal gucken was ich mache wenn ich in der KITA bin. Wird bestimmt ein toller Anblick wenn ich nach hinten kletter um die Fondtür zu nutzen. Aber wer sagt das die funktioniert? Inzwischen geht mir auf, dass ich vor der eigentlichen Waschanlagenfahrt am Vortag die Fugen und alle Dichtungen mit dem Hochdruckstrahler gereinigt habe. Das wird der Grund gewesen sein. 4 Minuten später bin ich auch schon da. Wagen parken. Gebe ich der Tür noch eine Chance? Ja. Augen zugekniffen, Zähne zusammengebissen und laaangsam am Öffner gezogen uuuund ….. Klack. KLACK! JAWOLL! Danke Ommi! Der Tag beginnt. Und dieser ist soweit recht ereignislos.

Bis zum Mittagessen. Machen wir es kurz. Ich packe gerade Reis, Hühnergeschnetzeltes und so weiter in die Schüsseln. All das wird aufs Tablett geräumt und los geht’s. Zur Fütterungszeit muss alles schnell gehen. Also lege ich einen Zahn zu und eile die lange, gewundene Treppe des etwas exzentrischen Baus nach oben, als ich mir mal wieder selbst im Weg stehe. Fuß und Stufe haben Feindkontakt, mein Kadaver kippt nach vorn, meine Augen werden größer und die über schwappende, doch zum Glück nur lauwarme Sauce überdeckt jedes einzelne Kleidungsstück in Sekundenbruchteilen. „OH NEIN! SO EINE SAUEREI.“ entfährt es meinem, im Kindergartenmodus befindlichen Fluchzentrum. Nach der Treppenreinigung hatte ich dann Gnadenfeierabend und konnte ne halbe Stunde eher gehen. Dreckig und Stinkend wollte ich nur noch nach Hause. Den Vorfall am Morgen hatte ich schon ganz vergessen als ich den Schlüssel ins Schloss der Autotür steckte. KLONK.

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Montag, 1. März 2010
... und dann wird alles wieder gut...
In den Kommentaren ist ein fachlicher Abstz übers Rauchen zu finden. Es Wird geraten diesen vor Genuss des folgenden Blogs zu lesen. Wenn mans nicht tut isses aber auch nicht schlimm...

Was kommt jetzt? Ich sag's euch. Ich merke, dass das Rauchen mich fertig macht. Meine Atmung ist morgens schwer, die Kondition ist … welche Kondition? Zudem Hustenanfälle und leere Geldbörsen. Im Moment will mir eh jeder an die Kohle. Ich kann gar nicht soviel Arbeiten wie die Leute Geld von mir wollen. Und das obwohl ich mir nichts geliehen habe und auch kein Glücksspiel mache. Die wollen einfach die Kohle und ich hab das Gefühl das ich dafür keine Gegenleistung bekomme. Aber das dürfte uns allen so gehen.

Nun. Mein Problem ist das genau die Symptome zutreffen welche oben in dem geklauten Text aufgeführt werden. Die Zigarette gehört zu mir wie mein Name an der Tür (Babababa) und ich Identifiziere mich mit ihr. Im Moment mach ich mal wieder ne Raucherpause. Naja, ehrlich gesagt habe ich erst gestern damit angefangen. Meine Freundin musste bereits darunter leiden. Ich hab ihr so einiges gesagt was ich besser nicht hätte sagen sollen. Auch wenn manches zutrifft, war es gemein und vor allem unbegründet in dieser Situation. Nun, ich bin auf kaltem Entzug. Da dreht man nun mal am Rad. Leider kann man sich dafür nicht krankschreiben lassen. Und man sollte die Aggressionen nicht an den Menschen die man liebt auslassen. Leider bekommt sie nur allzu oft meine Launen zu spüren. Was andersrum zwar auch so ist, jedoch nicht so sein sollte – in keiner Richtung.

Zum Thema: Dieses Gefühl der Belohnung beim Rauchen. Das ist es was sich in mein Bewusstsein tief eingebrannt hat. Warum sonst denke ich nach VIER MONATEN DES NICHTRAUCHENS plötzlich: Man das ist ein fast perfekter Moment, es fehlt an sich nur noch eine Zigarette. Was mir auch aufgefallen ist: Ich habe nie mit dem Rauchen angefangen weil ich frustriert war. Bei den drei Versuchen die ich startete war jedes mal etwas positives Anlass wieder anzufangen. Ich hab mich aus Verlegenheit nur immer mit Stress raus geredet. In Wahrheit war es meistens um einem Moment die Krone aufzusetzen oder ein Ritual zu vervollständigen. Ich gestehe: Die Zigarette ist für mich:

ein Schmuck wie bei anderen ihr Tattoo
ein Zubehör wie bein anderen das I-Phone
eine Aussage (Welche weiß ich nicht genau – vermutlich das ich verdammt nochmal ein mieser und verdammt cooler Motherfucker bin, was dadurch ad absurdum geführt wird, das kleine Mädchen auch rauchen. Was mich freut: Der harte Biker mit seinen Tattoos ist auch nicht härter als eine 16 Jährige mit Arschgeweih.) Das ist vermutlich ein Grundsätzliches Problem mit „coolen“ Dingen. Details wie Rauchen, Tattoos oder ne geile Karre machen einen nicht wirklich zum coolen Typen. Die Leute denken es nur. Der coole Typ muss schon in einem drin stecken. Sonst bist du nur irgendein Idiot mit ner Harley, nem Alkoholproblem und beschissen gestochenen Tattoos.

Nun. Mir bleibt nur meine Denke umzustellen. Rituale zu ändern. Stark zu sein. Mal sehen ob ich das schaffe und ob meine Beziehung das schafft. Scheiße nochmal. Ich brauche nur Motivation - und dann wird alles wieder gut...! Wenn ich's nicht versaue.

Ps: Nein, ich halte mich nicht für nen "coolen Typen". Zumindest meistens...

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Freitag, 19. Februar 2010
Myspaceopfer und der verschwundene Rasierer
Ein neuer Fall für MSO. Corpus delicti: Mein Rasierer. Wollen wir doch mal alles durchgehen. Zeugen vernehmen. Leider bin ich der einzige Zeuge. Ich gehe in mich.

- Wo haben sie den bewussten Gegenstand das letzte mal genutzt?
+ *kleinlaut* Ich weiß nicht so genau...
- Sie werden ja wohl noch wissen wann sie das letzte mal ihren Rasierer genutzt haben! So wie sie aussehen ist das ein besonderes Ereignis.
+ Ich... *kurzesschweigen* Ich denke bei meiner Freundin. Ja genau! Bei meiner Freundin.
- Ihren Aussagen nach zu folgern lebt sie – Moment, ich muss mal nachsehen *einblockwirdaufgeschlagen* - 180 Kilometer entfernt.
+ Das ist richtig.
- Was haben sie nach der Nutzung mit dem Apparat gemacht?
+ Gesäubert und in meine Tasche gepackt.
- Und wie lange ist das her?
+ Mindestens fünf oder sechs Tage.
- *argwöhnisch* Und sie haben ihn in all der Zeit nicht vermisst?
+ Nein, ich war krank. Da habe ich nicht das Bedürfnis mich zu rasieren.
- Sie widern mich an, Gnädigster. Schonmal was von Körperpflege gehört? Ich habe, wenn ich mir sie so anschaue, eher das Gefühl das sie ihn haben verschwinden lassen!
+ Nein, ich sagte ihnen doch...
- *ruhig* Die Autobahn eignet dich bestens dazu unliebsame Begleiter loszuwerden. Es wurden dort schon viele Hundewelpen, Waschmaschinen und Giftmüllfässer rücksichtslos an irgendeiner verdreckten Raststätte ausgesetzt. *laut* IST ES NICHT SO?
+ Nein es ist ganz anders...
- Oder war es vielmehr so, dass er ihnen nicht mehr scharf genug war? Das sie ihn still und heimlich in einem Müllcontainer entsorgten, wie eine Cracknutte ihr Neugeborenes?
+ NUN HÖREN SIE MAL!
- NEIN, NUN HÖREN SIE MAL! Ich glaube ihnen kein Wort Mr.
+ Hören sie doch zu! Mir fällt alles wieder ein.
*wellenüberblendung*
Ich rasierte mich. Vor dem großen Spiegel in Mrs. Sköldpaddas Bad. Dann säuberte ich ihn und setzte den Plastikschutz auf den Rasierkopf. Danach verstaute ich ihn im Seitenfach meiner Reisetasche. Ich erinnere mich daran das ich diese Tasche am Tag meiner Abreise auf die Rücksitzbank meines Autos legte. Das weiß ich noch so genau weil der Kofferraum zugefroren war. Nun, nach der Abfahrt wird alles wieder dunkel.
*wellenüberblendung*
- Ich Sehe keine Reisetasche. Sie etwa?
+ Nein. Sie muss noch im Wagen sein.
- Dann werden wir mal nachsehen.
+ Unmöglich. Sehen sie mich an. So kann ich nicht vor die Tür gehen.
- Dann sagen sie mir wo der Wagen steht und geben sie mir die Schlüssel. Vorsichtshalber werde ich ihnen Handschellen anlegen. Fluchtgefahr.

Nachdem die Formalitäten erledigt waren, ging ich zu dem bewussten Wagen. Es war ein schäbiger Anblick. Wie der ganze Kerl. Wie kann man so etwas freiwillig sein eigen nennen? Ein kurzer Blick durch die Seitenscheibe genügte. Dort lag sie. Die Tasche. Doch Stopp. Ein leises, klägliches Summen drang aus dem Fahrzeug. Ich wusste: Er lag in den letzten Zügen. Bald würde der Akku irreparable Schäden davon tragen, hätte er sich erstmal voll entladen. Nun musste alles schnell gehen. Die Tür klemmte, also schlug ich mit dem Knauf meines Revolvers die Scheibe ein, riss die Tasche an mich und befreite das Opfer dieses Monsters aus seinem Gefängnis. Kurz bevor er sein letztes Summen abgeben konnte schaltete ich ihn aus. Nun hängt er am Ladekabel und tankt neue Energie. Ich erwarte keine Dankbarkeit. Das ist mein Job!
*dramatischeabspannmelodie*

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Sonntag, 31. Januar 2010
Hey, hey Winter...
...hey Winter hey! Das weiße Tuch liegt noch immer über Deutschland und es verzeiht sich einfach nicht. Und es ist trotz globaler Erwärmung so was von kacken dreist, dass es sogar noch dicker wird. Wie son fauler Harz4-Empfänger. In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass die Schneedecke im Osten am dicksten sein soll. Da freuen sich bestimmt die örtlichen NPD-Verbände. Endlich alles weiß. Einen herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle von mir.

Angeblich soll das Wetter ja schädlich für unseren fragilen Aufschwung sein. Da sage ich: Das ist nur Lobbyarbeit der eingeschneiten Gemeinden! In Wirklichkeit blüht der Wintersport, brummt der Salzhandel und floriert das Abschleppgewerbe. Ganz abgesehen von den gebeutelten KFZ-Werkstätten, die die ganzen Blechschäden reparieren. Damit hatte ich neulich auch ein Problem. Bin mit meinem neuen Wagen gegen einen Baum gefahren, auf spiegelglatter Straße. Ich hab ja noch gehupt aber er ist einfach nicht an die Seite gegangen!

Ich bin zum Glück nur 30 gefahren und der Schnee hat das Tempo gedrosselt bei meinem Abflug. Trotzdem waren Stoßstange, Blinker und Scheinwerfer hin. Die Haube ist auch eingedrückt. Naja. Gott gönnt mir nix. Diese Situation war aber auch einfach mal wieder total typisch für mein Leben. Ich war ironischer weise unterwegs, weil ich kurz zuvor meine Freundin zum Erste-Hilfe-Kurs gebracht hab und es lief der Song „The Right Side Of A Good Thing“ als ich die Kontrolle verlor. Die Ironie war so unerträglich, dass ich das Radio halb rausriss vor wut! Ich hatte natürlich meinen Schal und meinen dicken Pulli zu hause gelassen und stand mitten im nichts. Ich kam mir vor wie in einem Film der Gebrüder Coen. Aber da ich ja so ein verdammtes Glücksschwein bin, war in der Nähe ein Bauernhof. Nur zwei Kilometer durch Eis und Schnee ohne Schal und Handschuh. Der wortkarge Landwirt lies mich telefonieren und zog mit seinem Traktor meinen Wagen zurück auf die Straße. Und das für die lächerliche Gebühr von 20 Euro. Mehr Geld hatte ich nicht.

Aber was positiv ist: Hätte ich nen modernen Wagen gefahren wäre der Schaden wohl mit lackieren und neuen Sensoren für Airbag etc. um die 2000 Euro gekommen. So hab ich einen Tag in der Garage geschraubt und Teile im Wert von 100 Euro vom Schrottplatz verbaut. Und bin jetzt auch ein wenig Stolz auf meine Leistung. Also nicht der Abflug sondern das Schrauben.

Hey, hey Winter...

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