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Garten Eden
myspaceopfer | 09. Juni 11 | Topic 'MyWorld'
Nimmt sie nun zu oder ab, die Gewalt? Man weiß ja gar nicht mehr, was man noch glauben soll. Erstens wird einem durch die Medien vermittelt, dass die Gewalt auf deutschen Straßen, Bahnstationen und Schulhöfen steigt. An sich gibt es täglich einen Bericht. Gleichzeitig gibt es Studien, die besagen, dass die Jugendgewalt sinkt. Eine andere Studie sagt, sie steigt. In einer wieder anderen wird davon gesprochen, dass Deutsche die Haupttäter sind. Darum muss es ja auch eine geben, welche den Migranten die Schuld in die Schuhe schiebt. Dass Linksextreme laut Medienberichten inzwischen so brandgefährlich wie die RAF sind, kommt noch dazu. Dass auch rechte Gewalttaten steigen, ebenfalls.
Uiuiuiui! Was soll man da denn noch glauben? Da kann man ja nichtmal einen gescheiten Mittelwert ziehen. Oder doch?
Rechnen wir mal nach. Hmmm. Wenn man 50 Studien nimmt, die eine Gewaltsteigerung feststellen, und 50, die das Gegenteil im Fazit stehen haben. Dann wieder 50, die sagen, die Ausländer sind schuld, und wieder 50, die besagen, die Deutschen sind schuld. Das multipliziert man mit dem subjektiven Faktor „Medienberichterstattung X“ und zieht die Querwurzel der Realität aus Y so bekommt man... *Grübel*
… Null heraus.
„Auf die Fresse“ ist so was von oldschool, dass es schon fast lächerlich ist.
Mein Vater berichtete mir aus den 70ern: Damals herrschte ein Krieg zwischen Haren und Meppen. Wenn man mit seiner Moffa falsch unterwegs war, bekam man Kloppe. Damals herrschten zusätzlich Territorialkämpfe zwischen Meppenern. Fuhr man von der Neustadt aus nach Esterfeld, auch „Blutacker“ genannt, bekam man – na was wohl? KLOPPE! In der Schule ebenso. Auf dem Schulhof – von den Bullys, dann im Klassenraum – vom Lehrer.
Da mischten sich ganze Banden auf. Und jetzt ziehen wir mal einen Faden in die Gegenwart. Ausländer kloppen sich um ihren Territorialanspruch mit Deutschen, welche das auch machen. Dann sinnlose Ausbrüche der Gewalt. Ein Mann wird am Bahnsteig zu Tode geprügelt. Gab es zu meiner Jugend auch. Da wurde man in der Diskothek krankenhausreif geschlagen, weil man – hm. Weil man einfach da war. Ist mir, Gott sei Dank, nie passiert. Naja. Auf die Fresse hab ich oft bekommen, weil ich zur falschen Zeit am falschen Ort war. Aber ich musste, Gott sei es gedankt, nie in die Klinik. Am schwersten war immer das Ego verletzt.
Ich will hier nichts bagatellisieren oder gutheißen. Ich fand es immer schon scheiße, wenn man seinen Frust in Form von Gewalt an anderen auslässt. Und jemanden so zu vermöbeln, gar mit Waffen zu drangsalieren, dass er nie wieder der gleiche ist – oder gar tot - dazu muss ich ja wohl nichts ausführen. Ehrlich gesagt fehlen mir dazu die Worte. Da geht man mal hin und schlägt jemanden bewusstlos. Dann kommt ein „DU, DU, DU! Das machst du aber nicht noch einmal.“ Und gut is. Manchmal gibt es dann Haftstrafen, die geradezu lächerlich erscheinen. Oder Therapien bzw. (im Vorfeld, welches keines ist, denn der Samen der Gewalt wurde bereits gesät) Präventionskampagnen.
Ihr merkt, man kann es nicht richtig machen. Ob Strafe durch den Kadi oder Folter durch Sozialpädagogen. Nichts hilft. Es steckt in uns drin. Genauso wie die Tatsache, dass wir Menschen nicht glücklich sein können, aber immerzu danach streben, steckt die Gewalt in uns. Einige fressen sie in sich hinein. Einige sind weniger empfänglich für Aggressionen, andere leben sie offen aus. Aber der Mensch ist und bleibt eine verdammte Bestie. Da wird sich auch nichts in Utopia dran ändern. Heute habe ich auf der Arbeit, dank eines Kommentars von einem kleinen Jungen, mit meiner Kollegin eine Diskussion geführt, in der es darum ging, im Himmel glücklich zu sein. Ich habe gesagt: Über kurz oder lang wird der Himmel zur Hölle. Wenn man alles hat, langweilt man sich und wird unzufrieden. Er müsste schon wie eine Droge wirken, welche bestimmte Seelenareale abtötet, damit das nicht so wäre. Wer weiß, evtl. sind wir ja noch im Garten Eden, haben ihn aber dank unserer Menschlichkeit und unserem Hang zur Gewalt in die Hölle verwandelt?
Uiuiuiui! Was soll man da denn noch glauben? Da kann man ja nichtmal einen gescheiten Mittelwert ziehen. Oder doch?
Rechnen wir mal nach. Hmmm. Wenn man 50 Studien nimmt, die eine Gewaltsteigerung feststellen, und 50, die das Gegenteil im Fazit stehen haben. Dann wieder 50, die sagen, die Ausländer sind schuld, und wieder 50, die besagen, die Deutschen sind schuld. Das multipliziert man mit dem subjektiven Faktor „Medienberichterstattung X“ und zieht die Querwurzel der Realität aus Y so bekommt man... *Grübel*
… Null heraus.
„Auf die Fresse“ ist so was von oldschool, dass es schon fast lächerlich ist.
Mein Vater berichtete mir aus den 70ern: Damals herrschte ein Krieg zwischen Haren und Meppen. Wenn man mit seiner Moffa falsch unterwegs war, bekam man Kloppe. Damals herrschten zusätzlich Territorialkämpfe zwischen Meppenern. Fuhr man von der Neustadt aus nach Esterfeld, auch „Blutacker“ genannt, bekam man – na was wohl? KLOPPE! In der Schule ebenso. Auf dem Schulhof – von den Bullys, dann im Klassenraum – vom Lehrer.
Da mischten sich ganze Banden auf. Und jetzt ziehen wir mal einen Faden in die Gegenwart. Ausländer kloppen sich um ihren Territorialanspruch mit Deutschen, welche das auch machen. Dann sinnlose Ausbrüche der Gewalt. Ein Mann wird am Bahnsteig zu Tode geprügelt. Gab es zu meiner Jugend auch. Da wurde man in der Diskothek krankenhausreif geschlagen, weil man – hm. Weil man einfach da war. Ist mir, Gott sei Dank, nie passiert. Naja. Auf die Fresse hab ich oft bekommen, weil ich zur falschen Zeit am falschen Ort war. Aber ich musste, Gott sei es gedankt, nie in die Klinik. Am schwersten war immer das Ego verletzt.
Ich will hier nichts bagatellisieren oder gutheißen. Ich fand es immer schon scheiße, wenn man seinen Frust in Form von Gewalt an anderen auslässt. Und jemanden so zu vermöbeln, gar mit Waffen zu drangsalieren, dass er nie wieder der gleiche ist – oder gar tot - dazu muss ich ja wohl nichts ausführen. Ehrlich gesagt fehlen mir dazu die Worte. Da geht man mal hin und schlägt jemanden bewusstlos. Dann kommt ein „DU, DU, DU! Das machst du aber nicht noch einmal.“ Und gut is. Manchmal gibt es dann Haftstrafen, die geradezu lächerlich erscheinen. Oder Therapien bzw. (im Vorfeld, welches keines ist, denn der Samen der Gewalt wurde bereits gesät) Präventionskampagnen.
Ihr merkt, man kann es nicht richtig machen. Ob Strafe durch den Kadi oder Folter durch Sozialpädagogen. Nichts hilft. Es steckt in uns drin. Genauso wie die Tatsache, dass wir Menschen nicht glücklich sein können, aber immerzu danach streben, steckt die Gewalt in uns. Einige fressen sie in sich hinein. Einige sind weniger empfänglich für Aggressionen, andere leben sie offen aus. Aber der Mensch ist und bleibt eine verdammte Bestie. Da wird sich auch nichts in Utopia dran ändern. Heute habe ich auf der Arbeit, dank eines Kommentars von einem kleinen Jungen, mit meiner Kollegin eine Diskussion geführt, in der es darum ging, im Himmel glücklich zu sein. Ich habe gesagt: Über kurz oder lang wird der Himmel zur Hölle. Wenn man alles hat, langweilt man sich und wird unzufrieden. Er müsste schon wie eine Droge wirken, welche bestimmte Seelenareale abtötet, damit das nicht so wäre. Wer weiß, evtl. sind wir ja noch im Garten Eden, haben ihn aber dank unserer Menschlichkeit und unserem Hang zur Gewalt in die Hölle verwandelt?
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