Friede, Freude, Eierkuchen
Ich kann die Frauen verstehen. Nagut. Ich kann es natürlich nicht. Wer versteht schon die Frauen? Tun sie das selbst überhaupt? Aber in einem Punkt kann ich vieles nachvollziehen. Und zwar den Punkt der Erwartungshaltung die man an ein Geschlecht hat.

Auf der Arbeit bin ich in der Situation, dass ich ein Exot bin. Ein Mann in der Kita. Irgendwann hab ich schon mal davon geschrieben, dass es mir in meiner aktuellen Einrichtung richtig gut geht. Ein professionelles Team, in dem ich, soweit ich das spüren kann, kein Privileg und keine Pflicht mehr habe als meine Kolleginnen. Und das lobe ich mir. Ich bin gleichberechtigt. Ok. Eventuell habe ich eine gewisse Narrenfreiheit weil ich noch neu bin und mir darum Fehler eher verziehen werden. Aber wir haben alle unsere Fehler, machen uns darauf aufmerksam, ohne das es zu Streitereien kommt. Ein großer Pluspunkt ist das meine Kollegen ihre Fehler eingestehen können! Überhaupt muss ich sagen das es sich mit dem Rumgezicke, was man sonst bei einem ausschließlich weiblichen Kollegium erwartet, stark in grenzen hält. Also wenn es so bleibt bin ich zufrieden. Oder ich bin zu dumm und blauäugig das ich das nicht erkenne. Das wäre zwar gut möglich aber inzwischen arbeite ich lange genug dort um zu sehen das es wohl nicht so ist, sonst hätte es schon ganz anderen Ärger gegeben.

Das es auch ganz anders geht habe ich an anderer Stelle erlebt. Dort war eher folgendes Motto federführend: Du Mann, du schwere Sachen tragen musst. Du Mann, du den Sandkasten auffüllen musst. Oder: Ough, du Schneeschippen, Fußballspielen, etc. All sowas mach ich auch hier. Aber es machen alle. Also ist das kein Problem. Ich hatte während meiner Ausbildung oft den Eindruck das mehr von mir erwartet wurde weil ich ein Mann bin. Die sind ja bekanntlich stärker als Frauen. In jeder Hinsicht. Wir ertragen mehr Stress, sind körperlich stärker und auch mental den Frauen überlegen. Das wird zumindest so gesagt. Interessant war das die Frauen in meiner alten Einrichtung das so sahen, aber gleichzeitig die Emanze raushängen ließen. Mich versuchten klein zuhalten, indem sie meine Autorität vor den Kindern untergruben und meine Arbeit immer anzweifelten. War das Angst? Dummheit? Vermutlich Dummheit. Eine Kollegin verbalisierte das auch ganz gerne. Sie stammt aus Russland und hatte das Männerbild des starken Ariers der seine Frau versorgen muss und keine schwäche zeigen darf. Tolle Wurst. Da soll das kleine Myspaceopfer, welches bekanntlich sehr sensibel und nur in Maßen dem gängigen Männerbild entspricht, bestehen können? Die Tante wurde mir auch beinahe zum Verhängnis. Das Unheil wurde aber abgewendet.

Sei es drum. Ich finde das man in jedem das Individuum sehen sollte und nicht das Geschlecht. Ein Freund sagte neulich das es in Ordnung wäre, dass Frauen weniger verdienen, weil die ja auch irgendwann schwanger werden und dann ja trotzdem weiter Lohn bekommen. Außerdem wären dan die Fortbildungen und Qualifikationen in den Sand gesetzt. Könnte von der FDP kommen. Zunächst erschien mir das Plausibel. Aber andererseits dann doch wieder nicht. Erstens: Warum sollte eine alleinerziehende Mutter weniger Geld verdienen als ein alleinerziehender Vater? Und:
Müsste nach dieser Argumentation nicht eine unfruchtbare Frau mehr verdienen? Oder eine welche die Wechseljahre durch hat? Oder sich dafür entlohnen lassen wenn sie sich erwiesener maßen sterilisieren lässt? Und kann ich als Mann nicht auch die Auszeit nehmen und mein Kind erziehen? Ok. Es gibt den Mutterschutz und die Schwangerschaft. Die kann ich niemanden Abnehmen. Aber ich ziehe für mich ernsthaft in Betracht, sollte ich mal ein Kind haben (was ich hoffe), den Elternurlaub in Anspruch zu nehmen. Wie ich Sköldpadda einschätze sieht sie das auch so. Wie es aussieht wird sie ohnehin besser verdienen. So wäre das auch nach dem klassischen Kosten/Nutzen Argument, warum Frauen zuhause bleiben und Männer Arbeiten, gut zu belegen.

Wenn ich eine Firma hätte wäre es mir egal welches Geschlecht die Person hat, welche Herkunft und was auch immer, solange die Person menschlich und fachlich kompetent ist. Nagut. Eine Ausnahme: Ossis würde ich nicht einstellen. ;-)

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Männer und Frauen sind unterschiedlich. Auch wenn viele sogenannte Emanzen (die in Wirklichkeit keine sind) das nicht wahrhaben wollen. Einige von denen sind leider in den 70ern stehen geblieben und kämpfen längst vergangene Schlachten. Und hadern mit den jungen Frauen, die ganz andere Sorgen haben als "Mein Bauch gehört mir" oder ähnliche Sprüche aus der Frühzeit der Emanzipation. (So zumindest mein Eindruck von der lange bei mir im Haushalt lebenden jungen Frau und deren Freundinnen).

Daß Männer und Frauen unterschiedlich sind, haben viele Wirtschaftsbetriebe mittlerweile erkannt und handeln entsprechend. Microsoft etwa und jetzt auch die Telekom. Gerade im Bereich EDV sind die unterschiedlichen Herangehensweisen von Männern und Frauen als Team bei Problemlösungen im Ergebnis wesentlich effektiver. Allein die Fähigkeit, zuhören zu können, hilft ungemein.

Wir haben leider keine Frau mehr im IT-Team. Das vermisse ich mitunter schmerzlich.

Und zum Thema Emanzipation: Wenn ich sehe, wie heute kleine Jungen von der allgemeinen Entwicklung abgehängt werden, weil ihnen die Vorbilder abhanden kommen, dann denke ich, es braucht eine neue Emanzipationsbewegung. Männer solidarisiert Euch. Wir können mehr als Sex und saufen.

Und schickt endlich diesen unsäglichen Mario B. in Rente...

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Wir sind bestimmt gleichberechtigt, aber nicht gleich! (Beispiel: Lange, manicurierte Nägel oder Sandsackschleppen? Ich entscheide mich AUSNAHMSLOS IMMER für ersteres und Sie?)

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ich hab noch nen tollen text zum thema entdeckt. kennen vermutlich einige schon. aber der sit so super das ich ihn posten muss:

http://finkployd.blogger.de/stories/385901/

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