Zynismus


Wie sich alle über dieses Video aufregen! Und wie verlogen die Bild ist!

Die Youtubekommentare, das Kopfgeld welches von einer Tierschutzorganisation ausgesetzt wurde (2500 Flocken). Alles so scheinheilig. Aus Sicht meiner Rasse (also der Mensch) würde mich das dahinscheiden eines Artgenossen mehr tangieren. Die meisten Kommentatoren dürften den Kopf der Blondine fordern und danach herzhaft in ihren Mc Doof Burger beißen und sich SAW 5 (tausend) im Kino angucken. Vollpfosten. Nicht das ich es gutheiße das eine Sadistin Hundebabys umbringt. Nein, sicher nicht. Aber das sich die Menschen mal wieder mehr darüber aufregen, das ein Tier stirbt, als das im Iran Kinder von Seuchen dahingerafft werden ist typisch.

Ich gehe jede Wette ein, das kein einziger der Kommentatoren einen Finger krummmachen würde, wenn in der U-Bahn ne Oma vermöbelt wird. Grr. Diese scheinheiligen Deppen.
Klar, kann ich verstehen, dass einen diese Bilder aufwühlen. Da Tiere leben und somit Gefühle haben (sie empfinden zumindest Schmerzen) ist es schon ne ziemlich krasse Geschichte sie zu Quälen. Es zeigt wie schwach man in Wirklichkeit selber ist. Wer wehrlose Geschöpfe tötet, tut dies um Macht zu spüren. Die Macht Leben zu nehmen. Die Freude an der Erkenntnis, dass man nicht am Ende der Nahrungskette steht. Dieser Mensch muss eine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung haben. Und diesen Menschen muss man auch grundsätzlich Tendenzen vorwerfen, dass er das mit seinen Artgenossen ähnlich handhabt oder dahingehende Fantasien hat. Zudem muss dieser Mensch durchaus wahrnehmen, das Tiere fühlen. Denn sonst würde das Quälen ja keinen Sinn ergeben. Nähme dieser Mensch an, dass Tiere den Wert eine Maschine hätten, könnte er auch Autos zerkratzen und hätte kaum mehr Spaß daran ein Tier zu töten.

Und da komme ich zu meiner eigenen Misere. Ich habe einfach kein Verhältnis zu unseren Mitbewohnern auf diesem Planeten. Zu Menschen ja. Aber zu Tieren? Für mich sind sie so Fremd wie ein I-Pod für meinen Opa. Manche Tiere finde ich süß. Und absichtlich würde ich einfach keines umbringen. Nichtmal nen hässlichen Karpfen. Das würde mich belasten. Aber wenn mir ein Reh vors Auto läuft, täte es mir um mein Auto schon ne ganze Ecke mehr leid, weil ich ein persönliches Verhältnis zu ihm habe. Zu dem Reh nicht. Liefe mir ein Mensch vor das Auto, wäre mir meine Karre egal und ich würde, sollte die Person sterben und behindert sein, sicher so schnell nicht mehr glücklich. Ich kenne Tiere aus meiner Kindheit nur als Nahrung. Unser Haustier war Papas Opel Ascona GT. Jeder im Haus liebte diesen Wagen. Und jeder hat schöne Erinnerungen an ihm und daran was man mit ihm erlebt hat. So wie viele andere an ihren Schäferhund. Und so ist es noch heute. Tiere nehme ich wahr. Ich freue mich über Begegnungen mit ihnen – solange sie für mich ungefährlich sind – und esse sie.

Wer mich für zynisch oder gestört hält, sollte sich das Video nochmal genauer ansehen. Aus dem Off spricht der liebe Mann von der Bild. Er tut so, als wäre es ein Skandal, das die Hundebabys sterben. Legt Mitleid in seine Stimme. Am Ende wird erkennbar, dass das Video eine Endlosschleife ist, nur damit der ach so geschockte Knilch Werbung für die Bild machen kann. Mit sterbenden Hundewelpen im Hintergrund. Wie zynisch ist das denn bitte? In diesem Fall haben sich die Bild und die Hunderipperin ein unentschieden im Wettstreit um das perverseste Youtubevideo geliefert...

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Wenn BLÖD in irgendetwas mitmischt, geht es nie um Inhalte. Nur um Meinungsmache, um Auflage und um Vermögensmehrung der Anteilseigner und Stabilisierung der Verhältnisse "Wir oben, ihr unten".

Wer nach Günter Walllraff noch etwas anderes glaubt oder gar behauptet, ist entweder BLÖD oder Teil von "oben". Mich würde es nicht wundern, wenn die Tante mit den Welpen gekauft worden wäre.

Zu Tieren teile ich Deine Meinung fast. Ich mag Tiere, die sich nicht zu Haustieren degenerieren haben lassen wie Katzen und Wölfe, ich mag keine domestizierten Dummviecher wie Kühe und Hunde, aber ich habe eine gewisse Achtung vor Leben, daher kann ich zwar damit leben, daß Tiere für meine Mahlzeit geschlachtet werden, aber nicht, daß sie dafür auch gequält werden.

Und zum Thema Tiere essen: Es sagte mal jemand, daß der Mensch sich nicht an die Spitze der Nahrungskette gekämpft habe, um jetzt Gemüse zu essen. Das sehe ich auch so.

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Völlig falsch die Viecher zu ersäufen. Man sollte die ungewollten Welpen besser in ein Tierheim geben wo sie auf einem Quadratmeter-Gitter nach und nach das Laufen verlernen und dann langsam zu Grunde gehen.

Und was interessieren mich die Kinder im Iran. Ich hab doch nicht umsonst nen gut bezahlten und noch dazu sicheren Job? Was kümmert mich die Brut irgendwelcher Mullahs aus diesen Versagerländern?

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