Spannende Zeiten
myspaceopfer | 29. April 10 | Topic 'MyWorld'
(Achtung, dieser Text entstand heute vor der Arbeit, nach lektüre der aktuellen Schlagzeilen. Er wurde hastig geschrieben und dürfte daher noch mehr Rechtschreib- und Grammatikfehler aufweisen als üblich)
Globale Erwärmung, das Ende des Erdölzeitalters, Taliban und internationaler Terror. China im EXTREMEN Aufschwung, Staatspleiten von Ländern welche nicht in Afrika oder im „Osten“ liegen. UND DAS SIND NUR DIE INTERNATIONALEN EREIGNISSE! Wir leben im „Westen“, uns geht es gut. Und das wird sich niemals ändern. Wer so denkt denkt falsch. Was da gerade in Griechenland passiert sollte uns allen Zeigen wie gefährlich wir leben. Das unser Wohlstand, bzw. die Sicherheit die er suggeriert, eine Illusion ist. Die USA und die Immobilienkrise haben es uns bereits letztes Jahr gezeigt, dass Macht und Größe nichts bedeuten müssen, solange man in der Hand der Banken ist. Wer glaubt der Staat zieht die Fäden ist schon lange auf dem Holzweg. Es sind die Banken und Konzerne. Die Arbeitslosigkeit ist auch nicht nur der Fehler der Politiker. Nein, es sind die Firmen die in Billiglohnländer abwandern. Was soll die Politik denn bitteschön gegen unsere hohen Löhne machen? Klar, die Gewerbesteuer senken als Ausgleich. Aber bitte, das Ruiniert den Staat auch. Ich bin mir bewusst, das ich mich gerade wie ein verdammter Sozialist anhöre. Oder Schwarzmaler. Aber das sind alles reale Gefahren, und wir sollten aufhören uns wer weiß wie sicher zu fühlen, uns zu Sklaven der Banken zu machen und auf diese Weise unser eigenes Grab zu schaufeln. Und wir sollten nicht immer nur verlangen, verlangen, verlangen.
Natürlich muss es möglich sein das auch ein Arbeitsloser menschenwürdig, was auch immer das sein soll, leben kann. Das Kinder aus sogenannten „bildungsfernen Schichten“ eine Chance auf eine Karriere bekommen, in der sie Aktiv was fürs Gemeinwohl tun können – indem sie Steuern zahlen. Aber Subventionen sollten mal überdacht werden. Eine Pendlerpauschale, welche schon mal beinahe abgeschafft wurde, ist sinnig, da viele Arbeitnehmer dazu gezwungen sind weite Strecken zurückzulegen. Aber müssen Milliardenprogramme für die Landwirtschaft sein? Eine Landwirtschaft, welche dank Subventionen Milliarden Tonnen Lebensmittel an Überschuss produziert, welcher dann verbrannt wird? Das halte ich für Dekadent. Man möge mich berichtigen wenn ich das falsch sehe. Ich bin immer bereit dazuzulernen.
Das Deutschland Griechenland unter die Arme greift, obwohl die Bürger Griechenland die Deutschen nicht besonders gut leiden können, muss leider sein. Es muss sein, weil wir alle den Euro haben. Hätten wir noch die Mark, könnte uns das zwar nicht egal sein, das ein Europäischer nachbar pleitegeht, aber wir wären nicht so im Zugzwang. Wir haben den Euro. Und wenn wir wollen das er bleibt was er ist, dann muss etwas geschehen. Nur ist unser Haushalt auch nicht gerade gut aufgestellt. Wie werden die 25 Milliarden finanziert frage ich mich? Durch erhöhte Steuern? Durch neue Kredite? Durch Streichung von Mitteln für das Gemeinwohl, wie Bildung, Kultur oder Straßenbau? Dazu habe ich noch nichts gelesen.
Ich finde die Zeiten in denen wir leben spannend. Ich finde sie Respekteinflößend. Was bringt es mir Wohlstand anzuhäufen wenn ich ihn unter Umständen bald verliere? Obwohl ich mir bei meinem Gehalt ohnehin nur einen, im Vergleich zur Mittelschicht, bescheidenen Wohlstand leisten kann. Aber ich habe immerhin eine kleine Wohnung, Internet, Telefon und ein Auto. Letzteres spiegelt glaube ich als einziger Gegenstand aus meinen Besitz wahre Dekadenz wieder. Denn ich bräuchte es, das Auto, nicht zwangsläufig. Es gibt ja auch noch die Bahn, den Bus und das Fahrrad.
Ich brauche aber auch keinen großen Fernseher, kein Iphone/pad/pod/pid/pud/ped, keinen Supercomputer, keinen Laptop, keinen Neuwagen, keine Markenkleidung und all das um mich zu Profilieren. Profilieren kann ich mich hier oder durch andere Handlungen die kein Geld kosten. Für mich ist es Luxus schön essen zu gehen, oder in einer Bar abzuhängen. Einen Kaffee im Café zu genießen. Das sind kleine Dinge die Freude machen und nicht von uns verlangen überteuerte Produkte aus Fernost zu kaufen und dafür auch noch einen Kredit aufzunehmen.
Ich sehe nicht den Zusammenbruch des deutschen Staates. Aber ich sehe die Möglichkeit, solange die Deutschen und der Rest der Welt denkt, das alleiniger Besitz von Gütern bedeutet, jemand zu sein. Vergiss es Welt. Hitler hatte auch Macht und nen dicken Benz. War er darum ein besserer Mensch? Aber vermutlich will keiner ein „besserer“ Mensch sein. Es geht eh nur ums haben, haben, haben. Scheiß auf die Anderen. Man, ich höre mich echt an wie ein Aktivist aus den 60ern. Vermutlich haben wir die heute nötiger als jemals zuvor. Aber das interessiert heute eh keinen mehr. Lieber wird man zum Nazi und schimpft auf die Ausländer. Ist ja viel einfacher. Spannende, erschreckende Zeiten in denen wir leben.
Globale Erwärmung, das Ende des Erdölzeitalters, Taliban und internationaler Terror. China im EXTREMEN Aufschwung, Staatspleiten von Ländern welche nicht in Afrika oder im „Osten“ liegen. UND DAS SIND NUR DIE INTERNATIONALEN EREIGNISSE! Wir leben im „Westen“, uns geht es gut. Und das wird sich niemals ändern. Wer so denkt denkt falsch. Was da gerade in Griechenland passiert sollte uns allen Zeigen wie gefährlich wir leben. Das unser Wohlstand, bzw. die Sicherheit die er suggeriert, eine Illusion ist. Die USA und die Immobilienkrise haben es uns bereits letztes Jahr gezeigt, dass Macht und Größe nichts bedeuten müssen, solange man in der Hand der Banken ist. Wer glaubt der Staat zieht die Fäden ist schon lange auf dem Holzweg. Es sind die Banken und Konzerne. Die Arbeitslosigkeit ist auch nicht nur der Fehler der Politiker. Nein, es sind die Firmen die in Billiglohnländer abwandern. Was soll die Politik denn bitteschön gegen unsere hohen Löhne machen? Klar, die Gewerbesteuer senken als Ausgleich. Aber bitte, das Ruiniert den Staat auch. Ich bin mir bewusst, das ich mich gerade wie ein verdammter Sozialist anhöre. Oder Schwarzmaler. Aber das sind alles reale Gefahren, und wir sollten aufhören uns wer weiß wie sicher zu fühlen, uns zu Sklaven der Banken zu machen und auf diese Weise unser eigenes Grab zu schaufeln. Und wir sollten nicht immer nur verlangen, verlangen, verlangen.
Natürlich muss es möglich sein das auch ein Arbeitsloser menschenwürdig, was auch immer das sein soll, leben kann. Das Kinder aus sogenannten „bildungsfernen Schichten“ eine Chance auf eine Karriere bekommen, in der sie Aktiv was fürs Gemeinwohl tun können – indem sie Steuern zahlen. Aber Subventionen sollten mal überdacht werden. Eine Pendlerpauschale, welche schon mal beinahe abgeschafft wurde, ist sinnig, da viele Arbeitnehmer dazu gezwungen sind weite Strecken zurückzulegen. Aber müssen Milliardenprogramme für die Landwirtschaft sein? Eine Landwirtschaft, welche dank Subventionen Milliarden Tonnen Lebensmittel an Überschuss produziert, welcher dann verbrannt wird? Das halte ich für Dekadent. Man möge mich berichtigen wenn ich das falsch sehe. Ich bin immer bereit dazuzulernen.
Das Deutschland Griechenland unter die Arme greift, obwohl die Bürger Griechenland die Deutschen nicht besonders gut leiden können, muss leider sein. Es muss sein, weil wir alle den Euro haben. Hätten wir noch die Mark, könnte uns das zwar nicht egal sein, das ein Europäischer nachbar pleitegeht, aber wir wären nicht so im Zugzwang. Wir haben den Euro. Und wenn wir wollen das er bleibt was er ist, dann muss etwas geschehen. Nur ist unser Haushalt auch nicht gerade gut aufgestellt. Wie werden die 25 Milliarden finanziert frage ich mich? Durch erhöhte Steuern? Durch neue Kredite? Durch Streichung von Mitteln für das Gemeinwohl, wie Bildung, Kultur oder Straßenbau? Dazu habe ich noch nichts gelesen.
Ich finde die Zeiten in denen wir leben spannend. Ich finde sie Respekteinflößend. Was bringt es mir Wohlstand anzuhäufen wenn ich ihn unter Umständen bald verliere? Obwohl ich mir bei meinem Gehalt ohnehin nur einen, im Vergleich zur Mittelschicht, bescheidenen Wohlstand leisten kann. Aber ich habe immerhin eine kleine Wohnung, Internet, Telefon und ein Auto. Letzteres spiegelt glaube ich als einziger Gegenstand aus meinen Besitz wahre Dekadenz wieder. Denn ich bräuchte es, das Auto, nicht zwangsläufig. Es gibt ja auch noch die Bahn, den Bus und das Fahrrad.
Ich brauche aber auch keinen großen Fernseher, kein Iphone/pad/pod/pid/pud/ped, keinen Supercomputer, keinen Laptop, keinen Neuwagen, keine Markenkleidung und all das um mich zu Profilieren. Profilieren kann ich mich hier oder durch andere Handlungen die kein Geld kosten. Für mich ist es Luxus schön essen zu gehen, oder in einer Bar abzuhängen. Einen Kaffee im Café zu genießen. Das sind kleine Dinge die Freude machen und nicht von uns verlangen überteuerte Produkte aus Fernost zu kaufen und dafür auch noch einen Kredit aufzunehmen.
Ich sehe nicht den Zusammenbruch des deutschen Staates. Aber ich sehe die Möglichkeit, solange die Deutschen und der Rest der Welt denkt, das alleiniger Besitz von Gütern bedeutet, jemand zu sein. Vergiss es Welt. Hitler hatte auch Macht und nen dicken Benz. War er darum ein besserer Mensch? Aber vermutlich will keiner ein „besserer“ Mensch sein. Es geht eh nur ums haben, haben, haben. Scheiß auf die Anderen. Man, ich höre mich echt an wie ein Aktivist aus den 60ern. Vermutlich haben wir die heute nötiger als jemals zuvor. Aber das interessiert heute eh keinen mehr. Lieber wird man zum Nazi und schimpft auf die Ausländer. Ist ja viel einfacher. Spannende, erschreckende Zeiten in denen wir leben.
andreas k.,
Donnerstag, 29. April 2010, 15:27
Oha ! Der große Rundumschlag. Eines der größten Probleme jedweder Gesellschaftstheorien oder auch Religionen ist, daß sie immer davon ausgehen, es gäbe keine bessere.
Und sie gehen zudem davon aus, daß die jeweils eigene fehlerfrei sei. Das hängt mit der mangelnden Ausstattung an Geist zusammen, die dem Durchschnittsmenschen innewohnt.
Wir haben Dank der intellektuellen Leistungsfähigkeit einiger Weniger mittlerweile den Status erreicht, in einer uns in der Masse überfordernder Komplexität der Systeme zu leben, derer wir nicht mehr Herr werden können. Rein intellektuell betrachtet.
Versuch mal, ausgehend von einer eher banalen Faktenlage ( in China sind die Löhne niedriger als in Europa), Dir zusammenzustoppeln, wie Du die Folgen dieser Faktenlage mildern oder gar verhindern könntest.
Du bist nicht der erste, der dieses Unterfangen irgendwann aufgibt, weil die Denknetze irgendwann nicht mehr faßbar sind.
Die BWLer haben, wegen der hochdynamischen Welt um sie herum, ein Hilfskonstrukt erfunden, indem sie alle von aussen kommenden Parameter auf Null setzen, um überhaupt mal einen Status Quo zu haben, von dem aus sie planen können.
Da die Welt aber zwischenzeitlich nicht auf Null ist, geht die Planung regelmäßig in die Hose, weil die Planung auf Fakten beruht, die so nicht mehr und meist auch nie wieder bestehen. Die Komplexität wirtschaftlicher Zusammenhänge, die ja immer auf, rational nicht faßbaren, menschlichen Reaktionen und Entscheidungen beruht, in Gänze erfassen zu wollen ist schlechterdings unmöglich.
Es sind schon vor uns Weltreiche untergegangen, die sich das selbst nie hätten träumen lassen (Mayas, Chinesen, Inkas, Ägypther, Römer etc. ) Was macht uns so anders, als daß es uns nicht genauso gehen wird ?
Also: What ? Me worry ?
Aber Du hast Recht, spannend ist es.
Und sie gehen zudem davon aus, daß die jeweils eigene fehlerfrei sei. Das hängt mit der mangelnden Ausstattung an Geist zusammen, die dem Durchschnittsmenschen innewohnt.
Wir haben Dank der intellektuellen Leistungsfähigkeit einiger Weniger mittlerweile den Status erreicht, in einer uns in der Masse überfordernder Komplexität der Systeme zu leben, derer wir nicht mehr Herr werden können. Rein intellektuell betrachtet.
Versuch mal, ausgehend von einer eher banalen Faktenlage ( in China sind die Löhne niedriger als in Europa), Dir zusammenzustoppeln, wie Du die Folgen dieser Faktenlage mildern oder gar verhindern könntest.
Du bist nicht der erste, der dieses Unterfangen irgendwann aufgibt, weil die Denknetze irgendwann nicht mehr faßbar sind.
Die BWLer haben, wegen der hochdynamischen Welt um sie herum, ein Hilfskonstrukt erfunden, indem sie alle von aussen kommenden Parameter auf Null setzen, um überhaupt mal einen Status Quo zu haben, von dem aus sie planen können.
Da die Welt aber zwischenzeitlich nicht auf Null ist, geht die Planung regelmäßig in die Hose, weil die Planung auf Fakten beruht, die so nicht mehr und meist auch nie wieder bestehen. Die Komplexität wirtschaftlicher Zusammenhänge, die ja immer auf, rational nicht faßbaren, menschlichen Reaktionen und Entscheidungen beruht, in Gänze erfassen zu wollen ist schlechterdings unmöglich.
Es sind schon vor uns Weltreiche untergegangen, die sich das selbst nie hätten träumen lassen (Mayas, Chinesen, Inkas, Ägypther, Römer etc. ) Was macht uns so anders, als daß es uns nicht genauso gehen wird ?
Also: What ? Me worry ?
Aber Du hast Recht, spannend ist es.
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ora.et.labora,
Sonntag, 2. Mai 2010, 21:02
"Aber müssen Milliardenprogramme für die Landwirtschaft sein? Eine Landwirtschaft, welche dank Subventionen Milliarden Tonnen Lebensmittel an Überschuss produziert, welcher dann verbrannt wird? Das halte ich für Dekadent. Man möge mich berichtigen wenn ich das falsch sehe. Ich bin immer bereit dazuzulernen."
Sicherlich ist das Problem der Subventionen die daraus resultierende Überproduktion. Diese Überproduktion ist dann auch das, was in der Viergroßbuchstaben-"Zeitung" und anderen Regenbogenmedien hochstilisiert wird und was der nicht ausreichend informierte (nichts für ungut) dann zu lesen bekommt.
Fakt ist aber, dass diese Subventionen
a) ein Ausgleich für Preissenkungen sind (sie nicht zu zahlen wäre *noch* kapitalistischer*
b) die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft in der EU sicherstellen (weniger Subventionen könnten hier tatsächliczh weniger Nettostaatseinnahmen bedeuten)
c) eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft begünstigen sollen und sogar an sehr hohe Umwelt-, Tierschutz-, Sozial- und Verbraucherstandards gebunden sind, sprich: es soll einfach mal ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sicher gestellt werden.
Klar sind das Eingriffe durch den Staat. Aber die abzuschaffen klingt nicht sozialistisch, sondern mit Verlaub ziemlich neoliberal...
Sicherlich ist das Problem der Subventionen die daraus resultierende Überproduktion. Diese Überproduktion ist dann auch das, was in der Viergroßbuchstaben-"Zeitung" und anderen Regenbogenmedien hochstilisiert wird und was der nicht ausreichend informierte (nichts für ungut) dann zu lesen bekommt.
Fakt ist aber, dass diese Subventionen
a) ein Ausgleich für Preissenkungen sind (sie nicht zu zahlen wäre *noch* kapitalistischer*
b) die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft in der EU sicherstellen (weniger Subventionen könnten hier tatsächliczh weniger Nettostaatseinnahmen bedeuten)
c) eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft begünstigen sollen und sogar an sehr hohe Umwelt-, Tierschutz-, Sozial- und Verbraucherstandards gebunden sind, sprich: es soll einfach mal ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sicher gestellt werden.
Klar sind das Eingriffe durch den Staat. Aber die abzuschaffen klingt nicht sozialistisch, sondern mit Verlaub ziemlich neoliberal...
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