Fortsetzung des vorangegangen Artikels "Hirntot"
myspaceopfer | 07. Juli 10 | Topic 'MyTourette'
Mal als Erklärung warum ich son riesen Problem mit der an sich glimpflich verlaufenen Aktion in dem Artikel „Hirntot“ habe.
Das ganze ereignete sich vor einigen Jahren als ich noch in Meppen wohnte. Inzwischen muss das also 5 oder 6 Jahre zurückliegen. Ich war zum Glück nicht involviert aber die Geschichte trug sich in etwa so zu:
Eines schönen Abends ging Hans auf ne Party im Schützenhaus Vormeppen. Er freute sich sehr darauf, weil seine Angebetete dort sein würde.
Zur gleichen Zeit an anderen Ende der Stadt. Schscha, Igor und Marek köpften ihre dritte Flasche Vodka. Die anderen Kollegen waren schon im Club. Also beeilten sie sich und und verschwendeten keine Zeit.
Im Schützenhaus lies Hans sich nicht bitten und zog ein Bier nach dem anderen. Und ein Schnäppschen in ehren kann keiner verwehren. Hans soff sich mut an. Er ging auf seine Angebetete zu und gestand ihr seine Liebe. Die sie aber nicht teilte. Der Korb war unvermeidlich.
Inzwischen waren Sascha und Co im Club und ließen so richtig die Sau raus.
Für Hans war der Abend gelaufen. Er schwang sich aufs Fahrrad und fuhr nach hause. In der Hand die Flasche Becks. Zuhause angekommen stieg er voller Aggressionen, Liebeskummer und Roschekorn in seinen Wagen um ziellos umherzufahren.
Sascha und seine Freunde fanden die Party inzwischen langweilig und gingen vor die Tür. Einer kam auf die Idee, dass es ziemlich lustig wäre sich über die Straße zu rollen wenn Autos vorbeifahren. Wie in Actionfilmen.
Hans schlug den verhängnisvollen weg in Richtung des Clubs ein. Als er um die Ecke bog sah er einen Schatten auf die Straße huschen und dann kam das Rumpeln. Der Knall. Das Blut. Er gab vor lauter Panik Gas und fuhr davon.
Saschea lag blutüberströmt auf der Straße. Bewusstlos? Tot? Ich weiß nicht wie es zu diesem Zeitpunkt um ihn stand.
Hans, an sich kein schlechter Typ, wurde klar was da geschah und dreht sofort um. Doch vor dem Club stand die Meute. Sie wollte Rache. An den Unfallspuren am Wagen erkannten sie das der Unfallfahrer wieder zurückkahm. Der Wagen hielt. Und sie wollten Hans aus der Karre ziehen. Der wollte natürlich fliehen. Kam aber nicht weit. Der Wagen landete wenige Meter weiter in der Botanik. Nun war die Stunde der Rache gekommen. Hans wurde aus dem Wagen gezogen und ordentlich verdroschen.
Sascha überlebte die Nacht nicht.
Ich weiß bei dieser Geschichte bis hHeute nicht wer der größere Idiot war. Augenscheinlich Sascha, aber auch Hans, der stark alkoholisiert den Wagen lenkte. Was mich dabei wirklich tangiert: Der Unfallfahrer hätte auch nüchtern sein können. Ich hätte der Fahrer sein können, weil ich in besagter Nacht auch die Straße an jener Stelle nutzte. Einmal nicht aufgepasst und schon hat man einen betrunkenen Idioten auf der Haube, ein Leben auf dem gewissen und hinterher die Fresse eingeschlagen.
Es geschehen unter Alkoholeinwirkung in Meppen und auch sonst überall die schlimmsten Geschichten. Geschichten in denen Leute sterben, verstümmelt werden, Arbeitsunfähig werden, Angehörige verlieren, der vergleichsweise harmlose Fremdgang mit der geilen Blondine. Egal ob Leben oder Herz. Alkohol zerstört. Und oft genug, ja sogar meistens, trifft es die die nichts dafür können. Im Falle dieser Geschichte konnten beide etwas dafür. Doch was wäre gewesen wenn statt Hans ein eiliges Taxi dahergekommen wäre? Oder ich? Oder DU?
Und jetzt fragt nochmal was ich gegen Alkohol habe. Alkohol macht die Menschen noch dümmer als sie eh schon sind.
Und Bevor wieder jemand schreibt „Ach, es sind nicht alle so.“ „Du verallgemeinerst schon wieder“ etc. Das ist mir klar. Sonst würden jede Nacht tausende sterben. Ich bin trotzdem für die Abschaffung von Alkohol. Utopisch? Leider...
Das ganze ereignete sich vor einigen Jahren als ich noch in Meppen wohnte. Inzwischen muss das also 5 oder 6 Jahre zurückliegen. Ich war zum Glück nicht involviert aber die Geschichte trug sich in etwa so zu:
Eines schönen Abends ging Hans auf ne Party im Schützenhaus Vormeppen. Er freute sich sehr darauf, weil seine Angebetete dort sein würde.
Zur gleichen Zeit an anderen Ende der Stadt. Schscha, Igor und Marek köpften ihre dritte Flasche Vodka. Die anderen Kollegen waren schon im Club. Also beeilten sie sich und und verschwendeten keine Zeit.
Im Schützenhaus lies Hans sich nicht bitten und zog ein Bier nach dem anderen. Und ein Schnäppschen in ehren kann keiner verwehren. Hans soff sich mut an. Er ging auf seine Angebetete zu und gestand ihr seine Liebe. Die sie aber nicht teilte. Der Korb war unvermeidlich.
Inzwischen waren Sascha und Co im Club und ließen so richtig die Sau raus.
Für Hans war der Abend gelaufen. Er schwang sich aufs Fahrrad und fuhr nach hause. In der Hand die Flasche Becks. Zuhause angekommen stieg er voller Aggressionen, Liebeskummer und Roschekorn in seinen Wagen um ziellos umherzufahren.
Sascha und seine Freunde fanden die Party inzwischen langweilig und gingen vor die Tür. Einer kam auf die Idee, dass es ziemlich lustig wäre sich über die Straße zu rollen wenn Autos vorbeifahren. Wie in Actionfilmen.
Hans schlug den verhängnisvollen weg in Richtung des Clubs ein. Als er um die Ecke bog sah er einen Schatten auf die Straße huschen und dann kam das Rumpeln. Der Knall. Das Blut. Er gab vor lauter Panik Gas und fuhr davon.
Saschea lag blutüberströmt auf der Straße. Bewusstlos? Tot? Ich weiß nicht wie es zu diesem Zeitpunkt um ihn stand.
Hans, an sich kein schlechter Typ, wurde klar was da geschah und dreht sofort um. Doch vor dem Club stand die Meute. Sie wollte Rache. An den Unfallspuren am Wagen erkannten sie das der Unfallfahrer wieder zurückkahm. Der Wagen hielt. Und sie wollten Hans aus der Karre ziehen. Der wollte natürlich fliehen. Kam aber nicht weit. Der Wagen landete wenige Meter weiter in der Botanik. Nun war die Stunde der Rache gekommen. Hans wurde aus dem Wagen gezogen und ordentlich verdroschen.
Sascha überlebte die Nacht nicht.
Ich weiß bei dieser Geschichte bis hHeute nicht wer der größere Idiot war. Augenscheinlich Sascha, aber auch Hans, der stark alkoholisiert den Wagen lenkte. Was mich dabei wirklich tangiert: Der Unfallfahrer hätte auch nüchtern sein können. Ich hätte der Fahrer sein können, weil ich in besagter Nacht auch die Straße an jener Stelle nutzte. Einmal nicht aufgepasst und schon hat man einen betrunkenen Idioten auf der Haube, ein Leben auf dem gewissen und hinterher die Fresse eingeschlagen.
Es geschehen unter Alkoholeinwirkung in Meppen und auch sonst überall die schlimmsten Geschichten. Geschichten in denen Leute sterben, verstümmelt werden, Arbeitsunfähig werden, Angehörige verlieren, der vergleichsweise harmlose Fremdgang mit der geilen Blondine. Egal ob Leben oder Herz. Alkohol zerstört. Und oft genug, ja sogar meistens, trifft es die die nichts dafür können. Im Falle dieser Geschichte konnten beide etwas dafür. Doch was wäre gewesen wenn statt Hans ein eiliges Taxi dahergekommen wäre? Oder ich? Oder DU?
Und jetzt fragt nochmal was ich gegen Alkohol habe. Alkohol macht die Menschen noch dümmer als sie eh schon sind.
Und Bevor wieder jemand schreibt „Ach, es sind nicht alle so.“ „Du verallgemeinerst schon wieder“ etc. Das ist mir klar. Sonst würden jede Nacht tausende sterben. Ich bin trotzdem für die Abschaffung von Alkohol. Utopisch? Leider...
andreas k.,
Mittwoch, 7. Juli 2010, 12:00
Wie schon mal andernorts gesagt. Verbieten ist keine Lösung. Das verschiebt nur die Verantwortlichkeiten. Die Tat ist unter Strafe gestellt, damit ist alles getan. Verantwortung muß der Mensch selbst tragen. Immer. Und die darf ihm niemand abnehmen.
Jetzt wieder der unvermeidliche Kantspruch: Der Mensch lebt in seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Ständige Verbote und ständige Delegierung der Verantwortung für alles und jedes auf Andere hat ihn dazu gemacht, was er ist: Ein unmündiges, unfreies, verantwortungsloses Wesen, das ohne die von wenigen Intelligenten erdachten Hilfsmittel nicht mehr in der Lage wäre, in seinem Lebensraum zu überleben.
Die Evolution wird zeigen, wie lange das noch gut geht.
Und um die Frage nach meinem Alter zu beantworten: Seit einem halben Jahrhundert schaue ich mir diesen Anschnitt der Menschheitsgeschichte schon an. Das blöde am Lebensende ist, daß ich nicht weiß, ob ich als Toter das Ende noch sehen kann. Wo ich doch so neugierig bin.
Jetzt wieder der unvermeidliche Kantspruch: Der Mensch lebt in seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Ständige Verbote und ständige Delegierung der Verantwortung für alles und jedes auf Andere hat ihn dazu gemacht, was er ist: Ein unmündiges, unfreies, verantwortungsloses Wesen, das ohne die von wenigen Intelligenten erdachten Hilfsmittel nicht mehr in der Lage wäre, in seinem Lebensraum zu überleben.
Die Evolution wird zeigen, wie lange das noch gut geht.
Und um die Frage nach meinem Alter zu beantworten: Seit einem halben Jahrhundert schaue ich mir diesen Anschnitt der Menschheitsgeschichte schon an. Das blöde am Lebensende ist, daß ich nicht weiß, ob ich als Toter das Ende noch sehen kann. Wo ich doch so neugierig bin.
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