Samstag, 30. April 2011
Ansonsten geht es einem ganz neutral.
Das Leben. Ein ewiges Auf und Ab. Streckenweise geht es einem gut und man ist, metaphorisch gesprochen, auf einem Berg (aus positiven Gefühlen). Ein wahrhaftiger Höhenflug sozusagen. Manchmal aber befindet man sich im Jammertal. Das ist kein Ort im Sauerland, auch wenn der Gedanke naheliegt, sondern das Tal der Tränen, in dem es einem wirklich scheiße geht.

Naja. Wie auch immer. Ich habe zum Glück meine Wurzeln nicht vergessen. Ich bin Emsländer. Nicht mit Leib und Seele. Jedoch seelisch. Dort ist es bekanntlich topfeben. Und so geht’s mir meistens. Weder schlecht noch gut.
Das ist doch gut - mag man jetzt sagen. Nein, ist es nicht. Auf die Frage „Wie geht’s dir?“ „Mir geht’s neutral“ zu antworten ist schon etwas eigenartig. Zum Glück meint kaum einer, was er sagt, wenn er diese elende Floskel „Wie geht es dir“ verwendet. Man kann also hemmungslos lügen und behaupten, was man will.

Das ich mich meistens im emotionalen Emsland befinde, bedeutet aber noch lange nicht, dass ich gefühlskalt bin. Im Gegenteil. Ich bin genauso schnell sauer wie fröhlich. Stimmt auch nicht. Wenn ich ehrlich bin, ist der Weg von Sauer nach Fröhlich beschwerlicher als andersherum. Logisch. Geht ja BERGAUF.

Oh man. Diese ständigen Vergleiche sind echt bescheuert. Warum schreibe ich diesen Quatsch überhaupt? Achja. Ich musste gerade an Sköldpadda denken. Wir beide waren neulich endlich mal wieder zusammen unterwegs. Es ging über Ostern in die nicht so ferne Ferne: Braunschweig. Fragt mich nicht, warum wir ausgerechnet in Braunschweig waren. Das Hotel war aber super. Und die Stadt auch nicht übel. Das Beste war, dass ich mit Sköldpadda da war.

Die Anreise hingegen war an sich total daneben. Ich fahre ja ohnehin nicht gerne Autobahn. Und wenn man das über Ostern macht, ist der Stau vorprogrammiert. Also wäre die Raststätte Jammertal naheliegend gewesen. Wir hatten trotz allem relativen Spaß. Wir saßen in meinem geliebten Ommi, hörten Bob Marley und auf der Heckscheibe stand Folgendes:



Außerdem freuten wir uns auf die gemeinsame Zeit. Ich weiß immer noch nicht, was ich mit all dem sagen will. Aber mal ehrlich: Besser Emsländer als Sauerländer. Hier gibt’s nur Berg und Tal. Im Norden kann man zur Not wenigstens in den Kanal springen oder auf den Kühlturm des AKW Lingen klettern. Ansonsten geht es einem ganz neutral.

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Samstag, 27. November 2010
Leistungsträger
Vor 18 Monaten:

Tribunal: „Wie stellen sie sich ihre Zukunft in den nächsten 5 Jahren vor?“
MSO: „Wie soll ich mir denn ihrer Meinung nach meine Zukunft vorstellen? Was meinen sie genau? Privat? Beruflich?“
T: „Erstmal beruflich.“
MSO: „Aufgrund der Tatsache das ich momentan in Essen lebe und nicht im Sauerland, gerade meine Ausbildung hinter mir habe und sie mir nur einen Einjahresvertrag anbieten kann ich ihnen darauf keine Antwort geben.“
(Ein Amüsiertes Schmunzeln macht die Runde). T: „Könnten sie sich denn vorstellen eine Gruppenleitung zu übernehmen?“
MSO: „Ich sagte ja schon, ich bin Anfänger. Ich muss noch viel lernen. Darum wäre mir erstmal eine Stelle als Ergänzungskraft am liebsten. Auf diese weise kann ich Erfahrungen sammeln und meine Fähigkeiten ausbauen. Das wäre für den Betrieb und für mich am besten.“
T: Also könnte eine Gruppenleitung ein berufliches Ziel von ihnen sein.“
MSO: „Könnte es. Aber vordringlicher ist es kein Harz4 in 5 Jahren zu empfangen.“

Das Ende vom Lied war, das ich die Stelle bekommen habe. Das Gespräch dauerte insgesamt 45 Minuten und als sich das Tribunal zur Beratschlagung zurückzog, wusste ich bereits, dass ich die Stelle sicher hatte (was ich nicht wusste war, dass ich sogar eine Verlängerung des Arbeitsverhältnisses bekommen würde). Ich war ehrlich. Ich war selbstkritisch, habe mich aber nicht zu sehr unter den Scheffel gestellt. Alleine dadurch, dass ich selbstbewusst auftrat. Was bringt es mir wenn ich mich im Bewerbungsgespräch als wer weiß wie toll darstelle und dann hinterher meine „Versprechen“ nicht halten kann? Damit setze ich mich nur selbst unter druck und mache mir die Kollegen, welche hohe Erwartungen an mich haben, zum Feind. Dieser Auszug aus dem Gespräch zeigt aber ein Problem junger Arbeitskräfte exemplarisch auf:

No Future!

Wer kann heute denn bitteschön noch planen? Sicherlich können das manche. Die welche das Glück haben Festanstellungen zu bekommen, oder Beamte. Alle anderen Sklaven der freien Wirtschaft haben diese Chance nicht. Aber natürlich machen es viele und fliegen auf die Fresse. Da bauen sie Häuser und zeugen Kinder. Nur um nach 3 Jahren vor den Trümmern ihrer Existenz zu stehen, weil sie keinen Job mehr haben. Wir, die jungen Leute von 18 bis 38, sind die angeblichen Leistungsträger unserer Gesellschaft. Klar sind wir das. Wir sind wirtschaftlich. Wir geben uns mit befristeten Verträgen zufrieden, wir machen Jahrzehntelang Praktikum und unser Gehalt, sollten wir eines bekommen, ist niedrig. WIR SIND LEISTUNGSTRÄGER. Denn wir sind wirtschaftlich. Wer investiert denn bitteschön in uns? Fortbildungen? Sichere Arbeitsplätze? „Gutes Personal halten?“

Mir kommt zugute das ich, egal wo ich bin, das Gefühl habe weiter zu müssen. Auf der Flucht. Nach ein paar Jahren kann ich einem Ort dem Rücken kehren, voller Vorfreude was noch kommt. Oder völlig gestresst, dass es so kommt, weil der Ort an dem mich die Wirtschaft verlangt scheiße ist (wer will beispielsweise im Osten leben?). Ich fühlte mich nirgends richtig heimisch. Bei meinen Eltern, wenn ich sie besuche, kommt das Flair der verflossenen Kindheit mit süßsauren Erinnerungen hoch. Besonders am Weihnachtsfest. Dann fühle ich mich heimisch. Aber das hält höchstens eine Woche. Und dann muss ich zurück auf die Autobahn. Und trotzdem sehnt man sich nach Sicherheit und einer Existenz die nicht darin besteht, auf der Flucht/Suche zu sein.

Ich finde es amüsant, das die Wirtschaft ständig neue Produkte für die „Young Generation“ auf den Markt wirft. Wer soll sich das denn leisten? ¼ ist im Praktikum, ¼ ist Arbeitslos, ¼ dümpelt so wie ich dahin und nur das letzte Viertel hat reiche Eltern (die auch bald sterben) oder einen guten Job. Wenn diese Aufteilung nicht arg zuversichtlich ist.

Ich habe mich darauf eingestellt, dass das Sauerland nicht die letzte Station in meinem Leben ist. Evtl. bin ich bald in Berlin, Bochum oder Haselünne. Wer weiß das schon? 5 Jahresplan? Ja, den habe ich. Nicht arbeitslos werden.

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Sonntag, 30. Mai 2010
Hm
Es ist wohl in uns drin. Wir müssen uns vergleichen. Je mehr ich hier herum lamentiere um über Konsumwahn und Massenereignisse herzuziehen, wird mir klarer warum wir das brauchen. Ich lag heute Morgen im Bett und hab noch etwas gelesen und dabei schöne Sonntagsmusik gehört. Doobie Brothers, Van Morrison, America, Eric Clapton. War sehr entspannend. Irgendwann legte ich das Buch zur Seite und starrte an die Decke, lauschte der Musik und fühlte mich wohl. Meine Gedanken kreisten um dies und das. Dann stand ich so positiv geladen auf und schlug wie immer als erstes eine beliebige Nachrichtenseite auf. Drei Artikel über Lenas Sieg. Wow. Wusste ich bis gerade noch gar nicht das „wir“ gewonnen haben.

Ich hab die Angewohnheit auch immer einige Kommentare zu lesen und wie immer sind diese negativ. Was zu sagen haben immer nur die die Meckern wollen. Kennen wir von irgendjemanden – oder?

Die Aussage immer gleich und sie kam mir bekannt vor: Wie kann die Zeitung voll von „Lena“ sein wenn die Wirtschaft zusammenbricht, eine Ölpest und zig Kriege am laufen sind. „Brot und spiele um das Volk dumm zu halten“

Da hab ich mal verstanden warum wir das brauchen. Ich hab diese ganze Lenasache nicht verfolgt. Und seit ich kein TV mehr habe müssen mich die meisten Sachen auch nicht mehr ärgern weil triviale Dinge immer mehr an mir vorbeigehen. Ich habe wirklich das Gefühl das es mir besser geht seit ich das Fernsehen abgeschafft habe. Wie auch immer. Ich dachte mir das die ganzen Meckerköppe doch mal die Leute in ruhe lassen sollen damit die sich freuen können. Ich glaube gerade WEIL es in der Welt gerade so beschissen zugeht brauchen die Menschen Ereignisse wie den ESC um sich mal abzulenken.

Keine Angst. Ich werde weiterhin gegen alles wettern was mir vor die Flinte kommt und meinen Werten widerspricht.

Meine Meinung zur WM ist darum trotz meiner Einsicht ungebrochen. Weil es unmittelbarere Folgen hat. Ein internationaler Songcontest ist natürlich immer eine Angelegenheit die das Wirgefühl einer Nation tangiert, jedoch nicht so furchteinflößend wie eine WM. Wo der ESC keinem unmittelbar schadet ist das besonders bei der in Afrika ausgetragenen Weltmeisterschaft eine andere Sache. Das eine lenkt von bestehenden Problemen ab. Das andere SCHAFFT Probleme. Falscher Nationalstolz hat bei der letzten WM für Übergriffe gesorgt als Deutschland ausschied. Und auch schon vorher Diskriminierung verursacht. Und dieses Mal ist es wirklich schlimm, weil für das Vergnügen vieler einige Menschen enteignet werden, gedemütigt und der Armut ausgeliefert werden. Da sollte man mal drüber nachdenken und nicht einfach kopflos sowas unterstützen und die restlichen vier Jahre entgegengesetzte Parolen brüllen. Wer einerseits sagt, das man armen Menschen helfen muss kann keine WM mit Begeisterung ansehen die auf dem Rücken selbiger ausgetragen wird. Da wäre es mir echt lieber wenn die nochmal hier ausgetragen wird. Da wäre der nationale Hype größer, ich würde noch mehr leiden aber die Maschinerie würde mit etwas weniger Blut arbeiten können.

Ja ich kenne die Argumente. Unsere Handys werden von unterdrückten Arbeitern in China zusammengeschraubt. Die Kleidung (vermutlich auch meine) von armen Kindern in Indien gewebt und so weiter. Wir können einfach nicht sauber bleiben. Das Blut der Unterdrückten klebt immer mehr an den Händen der vergleichsweise Prädestinierten. Das ist das große Problem gegen das wir nichts mehr tun können, weil die Wirtschaft menschenverachtend funktioniert. Aber bei etwas was verzichtbar ist wie eine Unterhaltungseinrichtung zur Förderung des Nationalstolzes. Da kann man ja auch mal nicht mitmachen.

Ich hoffe das ich diesmal den richtigen Ton getroffen habe. Manchmal gehe ich mir nämlich selber mit meinem Negativdenken auf die Nerven. Aber ich kann für meine Gefühle nichts.

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Dienstag, 4. Mai 2010
Entscheidungen
Entscheiden, Scheideweg, Scheidung. Statt scheiden könnte man auch trennen oder gabeln sagen (was nicht aufspießen bedeutet). Jeder von uns muss täglich Entscheidungen treffen und die berühmte Tür schließen um eine Andere zu öffnen. Und selbst die Kleinen können große Veränderungen bewirken. Müsli oder Toast mit Leberwurst? Da kann sich die vermeidlich gute Entscheidung „Müsli“ als falsch herausstellen, weil die Milch fürs Müsli verdorben war und man den ganzen Tag die Schüssel umarmt. Steh ich heute auf? Das ist schon eine größere Entscheidung. Macht man Blau lässt man seine Kollegen hängen, setzt bei übertriebener Häufigkeit seine Arbeit aufs Spiel, hat aber einen wunderbar erholsamen Tag mit tollem Frühstück und ausschlafen. Steht man auf, hat man ein gutes Gefühl weil man Pflichtbewusst ist. Und wird überfahren, weil man ja gerade so stolz auf sich ist und den Mülllaster übersieht. Die Folgen müssen ja nicht immer so dramatisch sein.

Manche Menschen gehen Entscheidungen gerne aus dem Weg. Sie treffen dabei aber auch eine Entscheidung – und zwar eine schwerwiegende. Sie entmündigen sich freiwillig. Nun hat der Chef, der Freundeskreis oder wer auch immer, die volle Macht. Schwach nennt man diese Menschen. Oder „Mitläufer, „Jasager“ und was weiß ich. Klar lässt man sich gerne mal was abnehmen. Besonders wenn der richtige Weg nicht so klar erscheint. Das sei jedem vergönnt. Und ich mache das auch ganz gerne mal. Aber ich würde mich zum Beispiel nicht einer Subkultur in soweit anschließen das ich voll involviert wäre. Ich bin und bleibe trotz meines Verlangens nach Gesellschaft, Freundschaften und all dem ein Einzelgänger. Und ich werde das auch immer so beibehalten. Ob ich will oder nicht! Das liegt mir im Blut, das wurde mir in der Pubertät eingeprügelt. Die Gemeinschaft ist stark. Die Gemeinschaft macht dumm. Die Gemeinschaft ist böse und sie zerstört dich. Egal ob du drin bist oder nicht.

Kein Gothic wird sagen, dass er einen teil von sich aufgegeben hat. Nun, das hat er aber unter Umständen doch. Lässt man sich zu sehr auf sein Umfeld ein, entscheiden sie für dich was du trägst, was du hörst, was du denkst und sagst. Und das geile: Du bemerkst es nicht! Man denkt das müsste so. Man denkt tatsächlich das man seine eigene Entscheidung getroffen hat. Und das ist durchaus so beabsichtigt. Man bezeichnet sich ja selbst als Gangster oder Raver um auszudrücken wer man ist. Kann man das nicht auch so? Kann man nicht sagen „Ich bin Karl Müller, finde Gothicpartys cool, interessiere mich aber auch für Graffiti und fahre nen Hippiebulli?“ Das erfordert Mut.

Ich selbst bin in die Gruppendruckfalle schlechthin getappt. Rauchen. Mit 15 fanden das alle soooo coool. „Komm, rauche auch eine mit uns.“ Ich fand es eklig. Darum habe ich abgelehnt. Dann wurde ich weich, weil man ja „dazugehören“ wollte. War das wirklich ICH der die Entscheidung traf oder waren das die anderen? Schwer zu sagen. Ich würde sagen, dass ich eine Teilschuld habe, indem ich meine Überzeugung und den Ekel aufgegeben habe um dazuzugehören. Wäre ich stark geblieben ginge es mir heute viel besser.

Aber man muss sich teilweise anpassen. Und man wird von seinem Umfeld immer geprägt. Irgendwoher lernt man ja die Musik kennen die einem gefällt, und irgend eine Frau hat einem mal so den Kopf verdreht, dass man nur noch an Blondinen denken kann. Oder mein Beispiel mit der Unfähigkeit zu einer Gruppe dazuzugehören. Das kommt auch nicht – plop - einfach so, auch wenn es zum Teil in den Genen liegt.

Und das man komplett unangepasst ist, wäre schädlich. Anpassen bedeutet auch Rücksicht nehmen. Rücksicht auf seine Mitmenschen, auf die die man liebt oder auf die, welche einen das Dasein ermöglichen. In meiner alten Kita musste ich zum Teil meinen Kleidungsstil anpassen weil die Eltern mich zu schräg fanden und misstrauisch wurden. Privat trug ich weiterhin meine „normale“ Kleidung, auf der Arbeit dezentere. Eine Anpassung, ein Kompromiss. Und so geht es weiter. In der Beziehung, in Freundschaften, der ganzen Interaktion mit dem Umfeld. Die Kunst, oder der Fluch, ist sich selber nicht aus den Augen zu verlieren. Sonst stellt man irgendwann fest, dass man sich selbst fremd ist und denkt man hätte sein Leben vertan. Diese Erkenntnis ermöglicht einem aber eine weitere schwerwiegende Entscheidung: Will ich es ändern? Wenn es schlecht läuft merkt man es nicht oder zu spät und hat sein Leben vertan...

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Mittwoch, 17. Februar 2010
I'm in love with my car


„Man ist das glatt hier. Fahr ich doch mal lieber etwas langsamer. Soo, etwas weeeeniger Gaaas. Ja Schon be...“ KAWOMMM

Ich hab euch ja neulich schon von meinem Rendezvous mit dem Baum berichtet. Ein Ereignis welches mich nicht loslässt. Wer schon mal auf spiegelglatter Straße vom Heck seines eigenen Autos überholt wurde, es mehr oder weniger erfolgreich wieder eingefangen hat, nur um nach einigen Metern einen Baum genauer studieren zu können, weiß wovon ich rede. Zja. Und wenn man dann auch noch den Unfall hatte, weil man Gas weggenommen hat, also langsamer fahren wollte, dann ist es doppelt ärgerlich.

Aber warum mich dieser Unfall nicht loslässt hat noch andere Gründe. Ich habe Gefühle zu meinem Wagen. Und es tut mir ihm gegenüber Leid, dass ich ihm diesen Schaden zugefügt habe. Manch einer mag denken, dass das krank ist. Ich sehe das anders. Ein Auto bildet im laufe seines Daseins einen Charakter. Es ist unvollkommen. Es hat seine Marotten und es spricht zu einem wenn man genau hinhört. Und damit meine ich nicht die Stimme des Navis (sowas besitze ich nicht). Zu meinem Ommi habe ich nach kurzer Zeit eine innige Verbindung aufgebaut. Er gibt mir viel. Das Gefühl von Freiheit und Geborgenheit. Die Möglichkeit die Welt zu bereisen abseits von Abfahrtszeiten und Verspätungen. Und sollte da mal ein Stau sein? Egal! Ich bin ja quasi zu hause. Solange ich mich auf den breiten Sitz lümmeln und mich den Vorräten des gigantischen Handschuhfachs laben kann, ich genug Musik dabei habe ist alles in bester Ordnung.

Und dazu kommen noch die ganzen Erlebnisse, Erfolge und Niederlagen welche man hat wenn man mit seiner Karre unterwegs ist. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl wenn man seine besten Freunde auf der Rücksitzbank, die Frau seines Herzens auf dem Beifahrersitz und Cash im Radio hat, der Wagen friedlich vor sich hin brummt und alle der Meinung sind das es hier 100x geiler ist als auf der Party auf der man eine Stunde zuvor noch war.

Aber warum muss es ein alter Wagen sein? Muss es nicht zwangsläufig. Ich denke Besitzerstolz etc. stellt sich sogar (mir total unverständlich) bei einem neuen VW oder (schon verständlicher weil charmant) Dacia ein. Und tolle Erlebnisse auf Reisen und mit den Menschen die man schätzt und liebt kann man darin sicher auch haben. Aber insgesamt – das unterstelle ich hier mal ganz dreist – ist das Verhältnis dennoch nicht annähernd so innig wie zu einem Wagen an dem man selber schon gebastelt, repariert und geschraubt hat. Wegen dem man geflucht hat, wegen dem man geschwitzt hat. Wegen dem man Blut vergossen hat. Und am Ende steht oft der Erfolg. Fast jedes Wochenende wenn ich meine Freundin im Emsland besuche nutze ich die Garage meines Vaters um an meinem alten Opel rumzubasteln. Und es bereitet mir Freude.

Ein Auto fahren welches ich dauernd reparieren muss? Ist das nicht müßig? Abgesehen von dem behobenen Unfallschaden wären all die Reparaturen auch an jüngeren Autos vorgekommen. Es waren Verschleißteile oder Kleinigkeiten, welche die Funktion des Autos (fahren) nicht einschränkten. Allerdings müsste man dafür in die Werkstatt. Bei einem neuen Golf mal schnell die Bremsklötze in Vadders Garage tauschen? Wohl eher nicht. Und wer sagt das man mit alten Autos nur ärger hat? Überprüft mal bitte wie viele Rückrufe ihr schon mitgemacht habt. Oder wie viel die Inspektion kostet.

Ich bin zufrieden. Ommi. Ich bleib dir treu!

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Freitag, 14. August 2009
Bieralarm!
Uiuiui! Schwarze Wolken ziehen auf. Weltuntergangsstimmung bei den 1200 deutschen Bierbrauern. Der Grund: Der Bierkonsum lässt trotz zahlreicher Mixprodukte immer mehr nach. Dieses Jahr haben die Leute nur noch knapp 100 Liter Bier pro Kopf konsumiert! Das muss man sich mal vorstellen! In den 70ern waren es noch 150 Liter! Skandalös. Und das bei den ganzen Arbeitslosen. Aber vermutlich liegt das gerade an den Arbeitslosen. Weil die auf ihre Kohle aufpassen müssen, trinken die mit bedacht. Was nicht meint das die weniger trinken, sondern Vodka statt Bier.

Wenigstens kann man dieses mal unserer Jugend nicht die Schuld in die Schuhe schieben. Die Mädchen und Jungen legen sich bereits mit 12 oder früher für unser Kulturgut ins Zeug. Vorsaufen, Kampfsaufen, Komasaufen, Flatratesaufen, Saufen-Saufen! YEAH! Selbstverständlich werden dabei Unmengen Korn und „Mischis“ in allen Regenbogenfarben konsumiert. Das knallt ja auch mehr. Aber dennoch gehört Bier zum guten Ton! Liebevoll werden den Bierrutschen Namen wie „Paula“ oder „Jenny“ gegeben. Was mich etwas iritiert. Ist es doch ein Fallus den man sich in den Mund steckt. Müssten die dann nicht „Karl“, „Herrmann“ oder, ganz modern, „Phillip-Jason“ heißen? Egal ich schweife schon wieder ab!

Mein Vorschlag: nach der Abwrackprämie gibt der Staat nun die Abfuckprämie. Der Staat gibt je Flasche einfach die Hälfte dazu. Aber natürlich nur für Bier. Ist ja schützenswertes Kulturgut.

Ich wäre ja eh für Prohibition. Aber das ist ja eh nicht umzusetzen, in Zeiten in denen alle nach der Legalisierung von THC gieren. Was wäre nur,wenn wir guten Deutschen kein Bier, Bild und Big Brother mehr hätten? Dann müsste man der Realität mal ins Auge schauen. Darum wird das ganze in den Medien vermutlich auch gerade als Katastrophennachricht verkauft. Das will ja keiner. Realität. Pfui!

Ich befinde mich gerade mitten drinn. Vom Bewerbungsstress in den Wohnungsstress (und Stress mit Mitmenschen). Jetzt hat man ne Arbeit und muss für den guten Fusel nicht mehr den Pfennig umdrehen, so sucht man verzweifelt nach einer Wohnung weil man sonst all seine Zeit und Geld für die Fahrerei verballern muss! Ich sollte mich auch betrinken. Warum komme ich eigentlich andauernd zu diesem Schluss und mache es dann doch nicht?

Realität? Pfui!

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Sonntag, 24. Mai 2009
Butterfly Effect
HOCH DIE TASSEN! Wie gesellig ist es doch bei einem Gläschen Bier. Oder besser ner Kiste. Dazu noch drei oder vier Flaschen Korn, weil die Kiste alleine ja nicht mal ansatzweise dune macht. Total cool, wenn man sich am Wochenende mal so richtig die Kante gibt, kotzt, Wildfremde anpöbelt oder schwängert und ein reines Gewissen hat, weil man montags ja eh alles vergessen hat. Filmriss sei dank!

WIE? Gibt es nix zu feiern? Dann feiert man sich halt selbst. Wer sucht, findet immer einen Grund zum Feiern und dann zu reiern.

Und ne richtig töfte Party – das könnt ihr mir glauben - ist nur eine, an die man sich lediglich wegen der Tonbandaufnahmen oder Handyvideos „erinnern“ kann. Und wenn man dann am Sonntagmorgen erwacht, sich an nichts erinnert und sich fragt was passiert ist, dann ist das nicht lästig oder gar verstörend, NEIN es ist SPANNEND! Man könnte ja ein Spielchen daraus machen:

Son bisschen wie bei Butterfly Effect. Statt ins Tagebuch, glotzt man ins Glas, nach einigen Gläsern fängt's dann an zu rauschen, alles verschwimmt und man erwacht mit Nasenbluten und Kopfschmerzen an einem fremden oder seltsam vertrauten Ort.

Dem eigenen, vollgekotztem Zimmer. Man steht auf und stellt fest, dass man seine Kleidung noch trägt und sie voller Blut ist.

Im Bett der Ex, sie blickt dich glücklich aus ihren verquollenen Augen an, flüstert dir mit ihrer Bierfahne ein „Ich liebe dich noch immer“ ins Ohr...

In einem weichen Bett wirst du von kribbelnden Sonnenstrahlen geweckt. Als du die Augen öffnest, stellst du fest, dass du in einen Laubhaufen liegst, das Kribbeln von Ameisen stammt und die Wärme von einem Hasen der sich an dich schmiegt. Und du hast verdammt nochmal keine Ahnung wo „hier“ ist.

In einem weißen Raum, der nach Desinfektionsmitteln duftet. Eine sexy Schwester erzählt dir, dass sie nach der nächtlichen Fahrt im geklauten Benz leider dein Bein abnehmen mussten. Es stand eine Ampel im Weg.

In einer mit Samt ausgeschlagenen Holzkiste.

Sagt mal, ist das nicht spannend? Ich glaube, ich fange gleich morgen mit dem Trinken an. Ich hab ja noch einen Vorteil. Da ich das sonst nicht mache, werde ich bestimmt recht schnell den Butterfly Effect erleben. Ich freu mich schon...

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Montag, 25. August 2008
Fünfjahresplan


Da ich nun ja stinkreich bin habe ich einen Fünfjahresplan aufgestellt. Dieser beinhaltet was ich mit meinem phänomenalen Gehalt anstellen werde. Zunächst sehe ich mich nach neuem Wohnraum um. Ich stelle mir da was feines loftiges vor. So ein Loft ist schon immer mein Traum gewesen. Damals wusste ich nicht mal die Bezeichnung für diesen Wohnungstyp. Ich kannte die nur aus diversen Serien und Filmen. Zum Beispiel BALKO. Fest stand schon immer für mich: Groß, luftig und unkonventionell sollte meine Wohnung sein. Jetzt kann ich es mir ja leisten. Und da ich nun ja auch oft rumkomme werde ich mir in diversen Städten Wohnungen einrichten, welche Freunden und Bekannten selbstverständlich zur freien Nutzung überlassen werden. Nur aufräumen müsst ihr selber!

Als nächstes werde ich mir ein neues Vehikel zulegen. Ich denke da bescheiden. Ein Masserati Quattroporte dürfte genügen. Der erfüllt alle meine Ansprüche. Verhältnismäßig viel Platz, stilvoll, bildschön und gemütlich. Und fürs Wochenende nen Citroen DS in gold mit weißem Dach von 1972. Wunderschön, schräg und nicht so Protzig wie ein Rolls, Lincoln Continental Cabrio (Bj. 1965) oder Mercedes Pullman.

Jajaaa. Und da ich Flugangst habe und das Wasser mir auch nicht geheuer ist, ich Ozeane oder zumindest die Nordsee auch mal überqueren muss, wäre eine Motoryacht nicht übel. Mir gefällt obiges Exemplar sehr gut. Es weckt spontan Vertrauen und die Panzerschrankoptik gefällt mir auch. So das waren die ersten 3 Monate. Was mach ich den Rest der Zeit?

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Mittwoch, 13. August 2008
Vereinfachte Abläufe
Mir ging gerade Folgendes durch den Kopf: Hätte man Hämorriden, und wollte sich mit Eingeweihten darüber unterhalten, wäre ein Deckname dafür nicht ungeeignet. Wie wäre es mit „Kotname: Hecktor“?

Naja, scheiß Thema...

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Mittwoch, 23. Juli 2008
Gedanken zu Personen
Ich muss mir mal eben Luft machen! Entschuldigt bitte. Ich bin weiß Gott kein Poet, es sind nur meine Gedanken. Ich bin leicht sauer.

Du sagst ich hätte nie an dich geglaubt? Natürlich habe ich das. Und natürlich habe ich das nicht. Nichts hast du beendet. An keine Abmachung gehalten. Zeit war relativ. Das wurde dir zum Verhängnis. Du brauchtest Hilfe? Meine Tür war immer offen, meine Zeit für dich da, meine Ohren für dich gespitzt. Ich gab dir Obdach. Gab soviel Wärme wie ich konnte. Doch als ich deine Hilfe nötig hatte… Nein, das ist kein Freund.

Und jetzt kommst du nach Monaten. Erzählst von alten Zeiten. Bedauerst? Bestimmt. Vermisst? Bestimmt. Doch was bringen hohle Worte? Willst du meine Freundschaft, dann zeige mir warum.

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