Auffallen um jeden Preis?
myspaceopfer | 14. Juni 10 | Topic 'MyGedoens'
Ach! Nein, nicht mit mir. Zumindest nicht finanziell gesehen. Ich musste gerade teilweise echt lachen als ich DIESEN Blogeintrag vom KLE gelesen habe. Mir tun die Leute leid, die Unmengen in ihre Autos stecken um Pokale zu gewinnen oder einfach nur bei McDoof oder der örtlichen Westfalentanke nen schlanken Fuß zu machen. Ich rechne einigen dieser Jungs zum Teil hohe kreative, teilweise künstlerische und auf jeden Fall handwerkliche Talente an. Allerdings nur in Ausnahmefällen. Die allermeisten sind doch eher uninspiriert. Da geht’s darum dem Trend nachzulaufen. Wie kann ich jemandem Individualität bescheinigen, wenn sein Auto aussieht wie das aller Clubkollegen? Fette Chromfelgen, LSD-Bildschirme wild im ganzen Wagen verstreut und natürlich die ganze Karre „aufm Grund“. Dicke Tüte hinten dran, ne Playstation, Chrom hier und da und fertig ist der Pokalgewinner. Respekt, kann ich da nur sagen.
Darum liebe ich ja auch die Idee des Fusseltunings. Die ist HIER nachzulesen. Da ich schon Fusseltuning betrieb bevor ich überhaupt Internet hatte oder den Begriff jemals gehört hatte, kann ich mich mit der Philosophie natürlich hervorragend identifizieren. Es kommt auf Kreativität an, darauf zu scheißen was die anderen sagen. Ein Hauch Anarchie auf die Straße bringen. Und man kann es wunderbar ins restliche Leben übertragen. Ich improvisiere gerne. Mein Zewaküchenrollenhalter ist eine 99 Cent Ikea Klobürste – natürlich unbenutzt. Meinen alten Kleiderschrank hab ich auseinader genommen und daraus Fensterbänke gemacht und ein Duschvorhang, zurechtgeschnitten, dient nun als Gardine für die Wohnzimmerfenster. Ich könnte noch hundert Beispiele aufführen. Aber es geht hier nicht ums Angeben, sondern darum mal dafür zu werben aus dem Vorgegeben auszubrechen. Nicht alles was ihr seht ist nur dafür verwendbar. Zweckentfremden kann eine Möglichkeit sein seine Vorstellungen umzusetzen, Geld zu sparen und dennoch ein respektables Ergebnis zu erzielen. Schaut euch mal auf dem Schrott um, oder dem Sperrmüll (ja, das ist verboten).
Da ich auch beim Auto sowas gerne Umsetze hab mir neulich mal nen neuen Kühlergrill gebaut.
Material: eine handvoll Schrauben, ein paar Bambusstangen und ne Teufeslquitscheente. Ein Abend Arbeit und fertig war er. Ich muss sagen: Es hat unglaublich Spaß gemacht damit umherzufahren. Ständig diese zunächst irritierten Blicke. Entweder wurde ein Kopfschütteln hinzugefügt oder, und das hat mich sehr gefreut, ein Lächeln. Oder Beides. Ist doch schön wenn man seine Mitmenschen zum Lächeln bringen kann. Natürlich war das Top fürs Ego, wenn einen ein „Daumen hoch“ gezeigt wurde. Aber mal ehrlich. Verwerflich ist das nicht. Meine Arbeitskolleginnen meinten das ich den Grill ja nicht wieder raus nehmen solle, weil der so toll wäre. Aber ich hab das aus zwei Gründen getan. Erstens war der noch nicht perfekt und hat mir nicht so recht gefallen und zweitens wegen der Unfallsicherheit. Ich könnte es mir nicht verzeihen wenn wegen meiner dummen Ideen jemand zu Tode kommen würde.
Heute habe ich anlässlich der aktuellen Fahrenhysterie ein neues Gimmik für meine Karre gebastelt. Da ich auf der Arbeit nicht allzu viel zur WM sagen darf, hab ich mal versucht dem Ausdruck zu verleihen. Hat auch wieder für viele lachende Gesichter gesorgt auf meiner kurzen Fahrt durch die Stadt. Aber seht selbst:
andreas k.,
Montag, 14. Juni 2010, 23:29
Cool ! Um mal diesen Allerweltsausdruck zu benutzen.
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