Samstag, 30. August 2008
Samstagnachmittagsnotkaufschlacht
Diese Woche hat sich eine Hose während der Arbeit mit einem lauten „RrrrAtsch!“ verabschiedet. Genau im Schritt. Na super. Zja, da ich relativ wenige Hosen habe musste ich mir nun eine neue beschaffen. Und eines sollte ich zugeben: Ich bin zu Anspruchvoll. Ich wollte eine schlichte schwarze Stoffhose ohne modischem Karottenschnitt für höchstens 30 Euro. Hätte ich ne kaputte Jeans mit einschnitten an den Hosenbeinen, güldenen Stickereien und aufgebügelten Strasssteinchen haben wollen, so wie anscheinend jeder normale Twen, wäre ich in 10 Minuten fertig geworden. Aber nein, ich neige ja zur Extravaganz.

Also auf zur ersten Anlaufstelle: C&A. Wie gewohnt werde ich äußerst unfreundlich bedient. Wobei von „bedient“ keine Rede sein kann. Die Frau schaut mich nur skeptisch an und nuschelt etwas von „3. Stock“ in ihren gepflegten Damenbart während sie sich zu recht wieder ihrer Kollegin zum Tratsch zuwendet. Alles andere hätte mich auch erstaunt. Allerdings haben mir die Hosen, die dort feilgeboten wurden, nicht überzeugt. Zu oll, zu unbequem.

Auf zum H&M: Hier werde ich wie immer äußerst freundlich und zuvorkommend beraten. Eine kleine, für H&M ungewöhnlich moppelige Frau saust mit mir durch die Gänge und gibt sich alle erdenkliche Mühe mir weiterzuhelfen. Am Ende habe ich 3 Hosen zur Auswahl. Zwei werden direkt wieder Abgegeben, weil sie unten zu eng geschnitten sind. Bei der dritten fliegt fast der Knopf ab. Bin ich so fett geworden? Ich stehle mich leise aus den Laden, weil es mir unangenehm wäre, der Frau erklären zu müssen das alle ihre Mühen umsonst waren.

Nun auf zum Kaufhof. Wunderbare Auswahl. Ich finde gleich 4 Hosen die mir gefallen. Auch ohne Hilfe der Angestellten, bei denen ich mich zunächst frage, ob es sich um Securitys oder Kaufhofangestellte handelt. Zu den Hosen: Richtig gute Schnitte. Sportlich klassisch, aber nicht so nach Großvaters Art wie im C&A. Dann die Preise. 39 Euro, 65 Euro, 119,95 und 89 Euro.

Ich brauch ne Pause und setze mich in die Templebar. Eine angenehme Bar mit großem Biergarten mit noch größerem Unterhaltungswert, da dieser direkt gegenüber dem Eingang eines Sexkinos liegt. Zapp, eine Cola, ein wenig in meinem Buch schmökern, dann geht es weiter. Schwupps ist auch schon ne Stunde um. Ich muss mich nun sputen. Bald ist es 8 und die Läden haben dicht.

Letzte Anlaufstelle: NewYorker. Desillusioniert stapfe ich ohne jede Hoffnung durch den Laden. Alles so schön bunt hier. Und sogar die Sachen für die Männer glitzern. Bocklos gehe ich an einem Restpostenständer vorbei, als ich sie sehe. Es ist nicht liebe auf den ersten Blick, doch so ziemlich das was man sucht. Glücksgefühlte stellen sich zwar nicht ein, aber dafür sehe ich die Dinge deutlicher. Mir ist klar: Heute kann es nur die oder keine sein. Einmal links, einmal rechts geschaut. Vom Ständer gerissen, bezahlt und verduftet. Warum nicht gleich so? Nun ist sie geschlagen. Meine Samstagnachmittagsnotkaufschlacht.

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