Sonntag, 3. August 2008
WICHTIG!
Da ist man mal ne Woche weg und direkt ist alles verstellt! Durfte gerade Ewigkeiten in meinem html-Code schnüffeln. Dazu muss man sagen, dass ich grundsätzlich keine Ahnung davon habe und es urst langweilig ist.

1. Vielen dank an den Spaßvogel der mir mein Profil zerschoss. Mögest du in der Hölle braten!
2. Die Kommentarfunktion ist aktiviert! Es sollte nun kein Problem mehr darstellen etwas zu meinen wunderbaren Texten zu sagen. *hust*

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Freitag, 1. August 2008
100 Tage Druff. Druff, Druff, Druff!


Hallo liebe Leser! Inzwischen sind über 100 Tage vergangen, seit ich meinen Blog online gestellt habe. Zunächst um über MySpace zu lästern. Dieser Zweck hat sich recht schnell überlebt. Nun nutz ich es als Testplattform für meine dilettantischen Texte und Photoshopversuche. Und ich muss zugeben: Es macht echt spaß. Besonders auch mal woanders zu lesen.

Leider war das die letzten Tage nicht möglich, weil ich offline war. Die Zeit haben mein überaus lässiger Bruder und ich aber trotzdem genutzt. Nämlich für ein Fotoshooting. Im Fokus: sein Wagen. Hat nen Heidenspaß gemacht, mit offenen Türen und 50 Sachen aufm Tacho synchron zu fahren und dabei noch mit einer Hand aus dem Wagen zu fotografieren. Aber der Zweck heiligt die Mittel. Und ich war am Ende relativ zufrieden mit den Fotos. Hier eine Miniauswahl:

PS: Mit dem Schlaraffenland wird es die Tage weitergehen. Ich hab den Text zwar längst fertig, aber ich will eure Nerven auch nicht über zombifizieren.

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Freitag, 25. Juli 2008
Schlaraffenland: Frühlingsduft "2"
Dafür würde dieser Hundesohn bezahlen müssen! Er hatte sie nicht einfach überfahren, nein, er hatte auf sie zugehalten! Und son Rammbügel in Kombination mit vergitterten Windschutzscheiben tat höllisch weh. Zum Glück trug sie eine Kevlar/Karbon-Rüstung vom Militär. Ohne die musste man gar nicht auf die Idee kommen, im Schlaraffenland unterwegs zu sein. Trotzdem hinkte sie nun, und ihr Kopf blutete. Das war gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Das Blut lockte die Untoten an, und hinkend würde man ihnen kaum entkommen. Zumindest nicht auf die Dauer. Dieser Arsch hatte gewendet und hielt an einer Tankstelle. Dieses Gebiet war sicher. Das wusste sie. Es war ihr Job es zu wissen. Sicher bedeutete nicht „Keimfrei“. Es bedeutete „Schätzungsweise weniger als 3 lebende Tote je Quadratkilometer“. Es bestand also die Möglichkeit, dass da viel mehr waren.

Sie wartete bis der Todesfahrer in der Tankstelle verschwunden war und schlich sich so gut es ging an. Dank der weichen Sohlen und hartem Training schaffte sie es sich trotz Verletzung relativ geräuschlos zu bewegen. Wenn er gut war, würde er sie trotzdem hören. Kurz dachte sie darüber nach, einfach den Wagen mitzunehmen. Dann fiel ihr ein das der Typ so doof nicht sein konnte, und abgesehen von den elektronischen Helferlein, sicher auch die eine oder andere Fallen eingebaut haben dürfte. Also würde sie den Typ lebend brauchen, oder zumindest seine Schlüssel. Wenn sie ehrlich war, waren ihr die Schlüssel deutlich lieber. Sie schielte hinter einem Mauervorsprung hervor und konnte das Heck des Wagens genau erkennen. Was stand denn dort auf der Heckscheibe?

„Denk mal drüber nach.“

Was für’n sarkastisches Arschloch. Sie umklammerte ihre Walter PPK noch etwas entschlossener und begab sich langsam zum Eingang. Der Typ machte sich gerade übers Motoröl her. Sie ging in die Hocke und schlich sich, verdeckt durch die Regale, an „Mr. Cool“ heran. Konzentriert und angestrengt. Sie hielt die Luft an. Er füllte seinen Sack inzwischen mit Zigaretten. Jetzt oder nie. Schwitzend stand sie auf, lies ihre Deckung fallen schlurfte den letzten Meter und zog den Schlitten der Waffe nach hinten. Laut atmete sie ein und aus. Jetzt war es auch egal!

Dass es eine Kellnerin war, die die Rechnung brachte und zudem noch lebte, verriet mir der Atem. Höher als bei Männern, zudem atmeten Tote selten. Und wenn, dann ist es eher ein widerwärtiges Röcheln. Das machen sie wohl, weil sie alte Gewohnheiten einfach nicht ablegen können.

Sie stand hinter mir und richtete offensichtlich eine Waffe auf mich. „Gib mir die Autoschlüssel.“ Man sollte sie nicht unterschätzen. Das wusste ich. Wer im Schlaraffenland überlebt, ist ein harter Bursche. Egal welches Geschlecht. Ich hob die Hände, lies den höllisch schweren Sack aber nicht los. Inzwischen war er ein Vermögen wert. „Das geht nicht. Der fährt nur wenn ich am Steuer bin. Hormonerkennung. Wir können uns sozusagen gut riechen.“ Ich spürte ihre Wut in meinem Nacken. „Dass du ein Klugscheißer sein musst, habe ich mir gleich gedacht. Zum Wagen. Jetzt!“ Ich wollte mich gerade umdrehen, und „Warum sollte ich?“ sagen, als die Hölle losbrach. Die großen Glasflächen der Tankstelle zerfielen zu kleinen Splittern, begleitet durch einen lauten Knall. Ich warf mich instinktiv auf den Boden. Doch sie blieb stehen. Nun sah ich sie das erste Mal. Mein Typ war sie ja nicht. Die körperbetonte Rüstung lies zwar eine nette Figur erahnen, aber sie war Blond und bis auf eine dicke Fleischwunde im Gesicht auch eher gewöhnlich. Mit dem kleinen Finger der linken Hand prökelte sie sich im Ohr herum.
„Man, das war doch ganzschön laut!“ „Was war das, verdammt?“ brüllte ich, obwohl es gar nicht nötig war. Sie grinste: „Eine Sprengfalle, die ich nebenan eingerichtet habe. Hätte nicht gedacht das ich dabei bin wenn sie losgeht.“ Wir blickten Zeitgleich zur Rauchwolke, die von einem Haus übrig geblieben war. Langsam verzog sich der Qualm und menschliche Umrisse wurden sichtbar. Und zwar mehr als zwei. Das kann ich ihnen sagen. Es wurde Zeit die Beine in die Hand zu nehmen. Die waren hier wirklich hinter ihrem Geld her…

Fortsetzung folgt…

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Mittwoch, 23. Juli 2008
Schlaraffenland: Frühlingsduft "1"
WWWWT, WWWWT! Das Wasser aus den Düsen mischte sich mit dem klebrigen Blut. Die Scheibenwischer verschmierten es zunächst, zwei Versuche später war das Hauptsichtfeld aber wieder sauber. War auch nötig, denn auch wenn es in dieser Gegend keinen Verkehr an sich mehr gab, musste man immer aufpassen. Ein zurückgelassener Bus? Barrikaden auf der Straße? Oder nur ein Untoter? Naja, auf den letzten hatte ich absichtlich zugehalten. Ich nahm mir meinen BlackBerry und notierte ganz oben, über Penicillin, „WWWWT-WWWWT-Flüssigkeit“. Ich hoffte ein paar Flaschen mit Frühlingsduft auftreiben zu können. Dafür müsste ich aber noch an einer Tanke einen Zwischenhalt einlegen. Egal, ich hatte mich für zwei Tage abgemeldet, obwohl ich nur einen halben gebraucht hätte. Nach mir gesucht hätte ohnehin keiner, es ging bei dem Ab- und Anmelden eher um die Ressourcen die man sammelte.
Wir produzierten sogar wieder. Die Welt Teilte sich ungefähr so auf (im Vergleich zum Zustand vor dem Weltuntergang): ¼ Untote, ¼ Überlebende und der Rest war so richtig angesch...
Nun lebten wir in Sperrzonen, die schwer bewacht wurden und zumindest hier in good old Germany jeden Überlebenden einen recht hohen Lebensstandard bieten konnten. Es war sauber und gepflegt, jeder wurde satt. Wir lebten wie die Maden im Kadaver. Nur musste man diesen Standard erhalten. Einerseits machen das die produzierenden Betriebe, und andererseits „Leute wie ich“. „Leute wie ich“ besorgten zum Beispiel Wissen. Wir bargen Computer und Daten aus Forschungseinrichtungen, wir sorgten dafür, das AKWs nicht unfreiwillig explodierten und fuhren sie runter bevor es richtig ätzend wurde, besorgen Medizin, wenn es Engpässe gab, reparierten Kommunikationsanlagen und so weiter. Wir waren quasi die neuen Indiana Jones.
Kawomm. Ein anderer Kopf zerplatzte an dem Gitter vor der Windschutzscheibe. WWWWT, WWWWT. Ich fragte mich warum in diesem Areal soviel los war. Normal hielten sich die Untoten in der Nähe der befestigten Grenzen auf, oder halt dort wo es noch menschliches Leben gab. Das machte die Expeditionen ins Landesinnere auch weniger gefährlich, als man den Leuten in der Zone weismachte. Klar gab es hier und dort Zombies, Durchgeknallte Überlebende (die waren tatsächlich am gefährlichsten) und 1000 andere Gefahren. Doch Alles in Allem war es möglich recht lange hier zu überleben.
Am Fenster meines 2011er Opel Insignia huschte ein „Total“ Werbeschild vorbei. Ich bremste den Wagen und wendete. Hier würde es sicherlich genug von dem guten Stoff geben, den ich brauchte. Ich würde auch gleich etwas ÖL und wenn möglich Benzin mitnehmen. Hier im Schlaraffenland war ja alles gratis. Man musste nur einmal zahlen, wenn man erwischt wurde. Und das mit seinem Leben.

Ich würde der Spannung halber gerne berichten, dass es finster und ungemütlich war. Es war jedoch ein wunderbarer Tag, welcher nur wenig nach Tod, und dafür eher nach Blumen duftete. Die Tankstelle machte zwar einen schmuddeligen, aber intakten Eindruck. Meine Ausrüstung geschultert lies ich den Wagen einfach vor der Tür stehen, so, das ich im Ernstfall direkt hinter das Steuer springen konnte. So machte ich es meistens. In der Tanke war alles voller Spinnenweben. Es roch muffig. Soweit also alles klaro. Doch ich hatte das Gefühl das da etwas nicht stimmte. Ich beschloss schnell zu machen, warf 20 Flaschen WWWWT-WWWWT „Frühlingsduft“ und „Blumenfrische“ in den Sack und gleich noch einige Liter 20W40 Öl hinterher. Ich hielt es für eine gute Idee zusätzlich so viele Kippen wie möglich mitzunehmen. Offiziell waren sie in der Zone verboten, uns war es aber hinter vorgehaltener Hand erlaubt sie einzuführen. Man konnte sie mit Gold aufwiegen. Ich stopfte die Zigaretten in den Sack. Schnell, Schnell. Aber ruhig bleiben. Die Routine macht’s. Lange durfte ich mich nicht aufhalten, sonst würde der Kellner kommen. Als es dann schlurfte, klickte und schnaufte, war ich mir verdammt sicher, gleich die Rechnung zu erhalten…

Fortsetzung Folgt…

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Dienstag, 22. Juli 2008
DANKE - PETE DOHERTY!


Musik erzeugt Emotionen, Bilder, Gedanken und so weiter. Von daher ist es oft nicht gut die Musiker zu sehen. Das zerstört nur meine kleine Traumwelt.

Was ich ja auch bescheuert finde, sind die „künstlerischen“ Bandfotos. Es geht nichts über kreative Fotos, doch was die meisten (Rock-)Bands abliefern ist Lachhaft. Oh ja, wir sind DIE Bad-Boys. Fotos: Grobkörnig, S/W, zu sehen sind Koksnutten oder Szeneschlampen, runtergekommene Hotelzimmer, trostlose Landschaften und grimmige/obercoole Typen mit Unterhemden, langen Haaren und natürlich Whiskeyflaschen. Und das ist seit vielen Jahrzehnten so Tradition! Klar, nicht jede Band hat NUR solche Fotos. Aber jede Rockband, die etwas auf sich hält, hat welche. Ist wohl so eine Art Kür, die man als Rocker abliefern MUSS. Gibt es keine anderen Posen in denen man sich „cool“ darstellen kann? Zum Beispiel ein Konzert am Südpol. Oder, ganz nett, im Kindergarten.

Was mich noch nervt, sind Hüüüte! Warum, verdammt noch mal, müssen Rockmusiker immer Hüüüüüteeeeeee tragen? Ich trag die doch auch so gerne! Ihr Musiker mit euren gelebten Klischees verderbt mir aber den Spaß! Wenn ich einen Hut trage, fragen mich die Leute, welches Instrument ich spiele oder ob ich Koks habe!

DANKE - PETE DOHERTY!

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Sonntag, 20. Juli 2008
Umweltschutz ist QUATSCH!


So, alle geschockt? Wunderbar. Ich liege im Bett und meine Gedanken kreisen so durch die Gegend. Ich dachte über Sprache nach, und die vergeblichen Versuche diese zu bewahren. Sprache ist ein lebendiges Wesen und sie entwickelt sich ständig weiter. Es ist dynamisch, dieses Wesen. Es verleibt sich Teile anderer Arten ein – es paart sich sozusagen und übernimmt Teile der DNS. Umso lächerlicher die Traditionalisten, welche die Sprache bewahren wollen wie sie ist. Das wäre so, wie der Versuch, meinetwegen ein Exemplar einer Schildkröte für immer bewahren zu wollen. Lebendig wohlgemerkt. Denn darum geht es diesen ewig gestrigen ja. Sicher. Kulturgut und so. Man kann ja die Sprache in Industriealkohol einlegen und in 100 Jahren ausgraben um alte Werbeprospekte oder „Feuchtgebiete" zu übersetzen...

Jetzt mal weitergedacht. Was bringt denn Umweltschutz? Sind die von Greenpeace in Wirklichkeit die ewig gestrigen, weil sie die Natur bewahren wollen wie sie ist?

Nein, natürlich nicht. Denn wir zerstören ja auch die Natur. Umweltschützer arbeiten dennoch ganz egoistisch gegen den Menschen (böse Konzerne), und ganz heroisch für den Menschen (unsere Enkel). Denn: Gelingt es uns das Klima zu retten, und für unser Gewissen ein oder zwei liebe Meeressäugetierarten, sind wir erstmal aus dem Schneider. Unsere Kinder und Kindeskinder können dann nach Herzenslust die Welt erneut zerstören.

So, und auch die Welt ist langfristig in einem ständigen Wandel. Ich stelle das jetzt einfach mal in den Raum: Umweltschutz ist Quatsch. Er ist Quatsch, weil einzelne Tier und Pflanzenarten von ganz alleine früher oder später aussterben. Da ist es an sich egal, ob wir die armen Pandas 5000 Jahre eher killen. Das ist eher für uns doof. So, wie wenn man ein besonders seltenes Auto zu klump fährt. Schade für uns, dem Straßenverkehr egal. So, und Umweltschutz ist Quatsch, weil die Menschheit dazu da ist sich selber auszulöschen. Schade um die Pflanzen und Tiere die mit drauf gehen, aber die Welt wird sich erholen. Wir könnten ein reinigendes Gewitter sein. So wie dieser Meteor vor 66 Millionen Jahren. Wir sollten uns mal klar machen, wie unbedeutend selbst die komplette Menschheit auf Dauer für den Fortbestand der Erde ist. Es sei denn wir sprengen sie aus versehen. Das wäre natürlich für alle Beteiligten extrem doof. In diesem Zusammenhang fällt mir noch was ein: Da auch auf der Erde in einigen Milliarden Jahren das Leben aufgehört hätte zu wuseln, wär's an sich auch egal ob wir die Erde nun etwas eher zerdeppern. Aber es gibt ja noch das Universum, das werden wohl selbst wir nicht klein bekommen.

So, da ich Egoist bin, und zwar auch auf meine Spezies bezogen, schiebe ich alle diese Gedankengänge beiseite, schalte meine Energiesparlampe an und stehe auf, um mir Frühstück zu machen und auf eine (für Erdenzeit) nahe Zukunft ohne Weltuntergang zu hoffen. Sollte man die obige These befolgen, würde das nämlich auch einen Mord an mich entschuldigen. „Stellen sie sich nicht so an, der wär ja eh gestorben!" Nee, Nee.

Und nun komm her, du geiles Erdbeermarmeladenbrötchen…

(Dieser Blogeintrag wurde von Aurora gegengelesen - Beschwerden bezüglich der Rechtschreibung an sie wenden)

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Freitag, 18. Juli 2008
Der Tag des Sofas


Oh man! Ich habe Arme wie ein Gorilla! 10 cm länger als sie sein sollten. Und zudem einen unsäglichen Muskelkater in Armen, FINGERN und Schultern. Bin ich ein Weichei. Dabei habe ich das blöde Ding allerhöchstens 900 Meter geschleppt. Na gut, einiges Gepäck hatte ich später in Form von Bier und eines Mucketoasters auch dabei. Das dürfte allerdings nicht weiter ins Gewicht gefallen sein.

Ein Paar tage vorher: Die Anfrage kam überraschend. „Hast du nicht Lust mir beim Umzug zu helfen? Wir wollen das Sofa in die neue Wohnung bringen. Sind nur 6 Kilometer.“ Ich dachte natürlich, dass das Sofa mit einem Transporter überführt wird. Doch da täuschte ich mich. Der Gonzosoph, welcher hinter allem steckte, hatte sich nämlich überlegt das Sitzmöbel einmal quer durch Münster zu tragen! Ich schluckte. Die Idee war total bescheuert. Also willigte ich ein.

Die Tage verstrichen. Ich wurde mir immer sicherer, dass es ein Fehler war eingewilligt zu haben. Aber andererseits war da der Drang diesen Schwachsinn durchzuziehen. Und sich die Blöße geben und absagen? Ähh, nein!

Der Tag des Sofas: Münster ist eine wirklich schöne Stadt. Grün, freundlich, Menschen die LÄCHELN wenn sie auf der Straße unterwegs sind! Das müsste man sich mal im Pott erlauben. Wir fanden uns alle in der alten Wohnung vom Gonzosophen ein. Insgesamt waren wir sechs Träger. Unsere Ausrüstung bestand aus Bier, einen Mucketoaster mit Tapedeck und einem Sofa. Frisch in Folie eingeschlagen, und damit vor Regen geschützt, machten wir uns auf den Weg. Zunächst begleiteten uns U2 und Fragmente diverser Soundtracks, wie Bringing out the Dead. Fein, fein.

Bald schon galt es neues Bier einzukaufen, die Vorräte hatten sich all zu schnell geleert. Wie wir so auf dem Kirchenvorplatz saßen, fiel der Blick eines Begleiters auf ein Fahrrad, welches „S“ mitführte. Daraus resultierte folgender Ausruf: „Son Rad an sich, is ja ne super Erfindung!“ Klar, warum hatten wir das nicht schon eher ausprobiert? Vermutlich waren wir bis zu diesem Moment nicht besoffen genug. Eine Kante auf den Gepäckträger gewuchtet, die andere von zwei Trägern gestützt. Das ging von nun an so leicht, dass man locker das Doppelte hätte tragen können. Natürlich wechselte man sich hin und wieder ab. Unser Weg führte uns feuchtfröhlich an Menschentrauben, Hauptverkehrsstraßen und grünen Auen vorbei. Und überall waren die Reaktionen auf unseren kleinen Zug dieselben: lachende Gesichter. Nicht von oben herab, eher anerkennend belustigt.

Da es uns um die Sache ging und wir nicht von der Zeit getrieben wurden, legten wir einige Pausen ein. In Bushaltestellen, auf Bürgersteigen und auf einer Brücke, auf der wir vom Sofa aus herrlich den trainierenden Kanuten zuschauen konnten, während wir die Pogues und frisches Bier genossen. Das für mich interessante war, das Körperliche Anstrengung dafür sorgte, das das Bier, welches ich normal gar nicht trinke, plötzlich schmeckte.

Zwischendurch wurde bemerkt, dass wir die Aktion als Kunst hätten deklarieren sollen. Doch von anderer Stelle kam der berechtigte Einwurf, was das denn wohl für Kunst wäre, wenn man es erst noch dran schreiben müsste.

Heute: Auch wenn ich einen schmerzhaften Muskelkater habe, ich bereue nichts. Ein Tag voller freiwilliger und unfreiwilliger Komik, netten Leuten , schrägen Typen und einem Sofa mit Schrottwert. Was will eine Sofakartoffel wie ich mehr? Danke an den Gonzosophen für diese wunderbare Idee!

Achja: Hier gibt es die Fotos zur Aktion.

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Donnerstag, 17. Juli 2008
Eine Unverschämtheit wäre das!


Gonzosoph (01:30):
Ende des Jahres geht in der Schweiz der größte Teilchenbeschleuniger der Welt in Betrieb

MySpaceOpfer ‎(01:30):
ich weiß
und der wird ein schwarzes loch verursachen
und wir werden alle sterben

Gonzosoph ‎(01:30):
und wir sollten uns vielleicht vorher noch mal betrinken

MySpaceOpfer ‎(01:30):
machen wir ja morgen
ich fänd es an sich sogar recht lustig wenn die welt einfach so in einem (durch schweitzer verursachten) schwarzen loch verschwindet

Gonzosoph ‎(01:33):
naja, wenn du plötzlich einer gegen unendlich gehenden gravitation ausgesetzt bist, weiß ich nicht ob du das noch so lustig findest

MySpaceOpfer ‎(01:33):
ich meine wir wären alle tot
aber da wir ALLE tot wären, wärs auch egal
und ich schätze die sache mit dem schwarzen loch geht recht flott
hihi
dann wäre die schweitz wirklich "neutral"
rofl

Gonzosoph ‎(01:34):
ich fände das mal wieder typisch
da denkt man sich nichts Böses und weil irgendwelche Nerds meinen Teilchen aufeinander schießen zu müssen, nur um der Sache selbst willen, werde ich in ein schwarzes Loch gesaugt
Eine Unverschämtheit wäre das!

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Dienstag, 15. Juli 2008
Feinster Band-Salat


Ich bin gerade dabei ein neues Tape aufzunehmen - für meinen Walkman. Ja ich benutze dieses vorsintflutliche Gerät. Ich rede jetzt nicht von diesen „Walkman-Handys“, nein, von dem mit den Tonbändern. Ich bin der Meinung, dass man Musik nur wirklich schätzen kann, wenn man sie sich auch anhört und nicht ständig wegdrückt.

CDs hab ich zwar auch, aber nur gezwungenermaßen. Welches Auto hat heutzutage noch nen anständiges Tapedeck? Ich kenne keins.

Vorteile der CD: Man kann hin und her springen und muss sich nicht alle Lieder anhören. Es geht schneller eine zusammenzustellen und die Qualität ist besser.
Das sind die Vorteile die ich immer genannt bekomme. Ähhh, ja. Wunderbar. Warum hat man dann die anderen Songs auf die CD gepackt? Hätte es nicht ausgereicht, nur die drei Lieblingslieder druff zu packen?

Vorteil des Tapes: Ich bastle mir eine Playlist, bei der ich garantiert ALLE Lieder knorke finde. Ich achte darauf, das alles Zusammenpasst, im Idealfall ein Spannungsbogen entsteht und das Tape von hinten nach vorne und vorne nach hinten töfte ist. Zumindest für mich.

So, kommen wir zur Qualität: CDs zerkratzen schnell. Tapes halten so ziemlich alles aus. Die können noch was einstecken! Sogar Feuer. Nur wenn sie in Bier oder Cola eingelegt werden geben sie den Geist auf. Es besteht dann noch die theoretische Chance es auseinander zu bauen und zu reinigen. Soweit gehe ich dann aber doch nicht. Trotzdem sind sie keine Wegwerfware. Anders als CDs. Wobei das ja dann auch wieder zum Hörverhalten passt. CD kaputt? Halt ne neue brennen. Lied langweilig? Wegdrücken. PAH!

Ich bekomm immer einen Dahlschlach wenn ich CDs höre die springen. Und diese billigen CD-Radios nehmen dann manchmal nicht mal die CD an, wenn sie nicht ohnehin vorher wegen Überhitzung den Geist aufgeben. Und dann diese blinkenden blitzenden Lichter. Die machen mich ganz verrückt! Muss ein Autoradio aussehen wie ne Kirmes? Und zum Schluss dann noch die Haptik. Die meisten aktuellen Radios fühlen sich billig an und die Tasten sind eindeutig zuviel und zu klein. Da lobe ich mir doch mein gutes altes Tapedeck in meinem seeligen Colt! 5 Euro bei E-Bay. Hat voll Reingehauen. Noch besser war das alte Alpine was ich davor hatte. Das hat allerdings eine Bierflut nicht überlebt. Mehr dazu evtl. später…



Und nun die Zeit: Yeah, mal schnell vor Abfahrt 20 Lieder auf die CD werfen und brennen. Voll schnell. Voll praktisch. Oder doch nicht? Achja, man stellt ja hinterher fest das einem nur drei Lieder gefallen. Hätte man das bedacht, hätte man noch mehr Zeit gespart! Hätte, hätte popette. Son Unsinn! Ich investiere gerne 4 Stunden in ein Tape. Playlist am Rechner zusammenstellen. Timen. Übergänge beachten. Was passt wohin? Und dann, während das Tape in Produktion geht, abwarten, Tee trinken und ein Buch lesen. Wenn es dann fertig ist, hat man nachhaltig Spaß an dem Gerät!

Abgesehen davon ist es schon recht cool wenn man in der Straßenbahn sitzt und den Walkman rausholt um das Tape umzudrehen. Die Blicke der Handygangster sind unbezahlbar. Hehe.

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Samstag, 12. Juli 2008
Entschleunigung bis zum Stillstand


Schön und gut. Ich bin ja oft etwas euphorisch wenn ich vom Emsland berichte. Wenn ich das tue, war ich aber auch nur 4 Tage hier! Inzwischen sind es fast zwei Wochen. Ja klar, ich hatte meinen Spaß, und ich hatte auch meine Gründe hier zu bleiben. Und diesen Grund bereue ich weiß Gott nicht! Aber, verdammt noch mal, mir ist wieder bewusst geworden warum ich die Beine in die Hand genommen habe und weggezogen bin!

Mir fällt es schwer dieses Gefühl in Worte zu fassen. Ich versuche es trotzdem:

Ich fühle mich hier auf die Dauer unfrei. Ist man nur einmal im Monat übers Wochenende in der „Heimat“, ist alles ungezwungen. Papa sagt: „Junge, nehm das Auto, fahr ne Runde.“ Oder man geht spazieren. Keine Ahnung. Bleibt man aber länger, fällt einem die Abhängigkeit auf. Kein komfortables Trämchen 101, das vor der Haustür hält und mich bringt, wohin ich will. Stattdessen: Abhängigkeit von einem PKW. Blöd wenn man keinen hat. Also: Abhängigkeit von der Gnade meiner Mitmenschen.

Und hat man mal die Möglichkeit mit dem Auto davonzubrausen, fragt man sich wohin. Man kennt ja schon alles. Also fährt man mehr oder weniger planlos rum. Voll gut fürs Klima und die Geldbörse. Und dann das: Ich habe mehr als einmal erlebt, wie der widerborstige Wagen meines Opas Richtung A31 drängte und ich ihn nur knapp davon abhalten konnte in den Pott zu tuckern.

Zudem die Rolle die man hier innehat: Die des Sohnes. Leider kann ich niemandem Vorwürfe machen. Meine Ma ist nun mal ein Gewohnheitstier. Der totgeglaubte Alltag der Pubertät steigt nach drei Tagen aus seiner finsteren Gruft. Er frisst alle Freude, Vorwürfe flattern wie Fledermäuse durch die Luft. Blitz und Donner manifestieren sich in kleinen Streitereien. Zum Glück bin ich inzwischen vernünftiger geworden und beherrsche die Kunst der Deeskalation wesentlich besser. Trotzdem blöd, weil 90% der Streitereien einfach überflüssig sind und auf Sturheit (von welcher Seite auch immer) basieren.

Nun habe ich beschlossen zur Guerillataktik zurückzukehren. Mehr oder weniger zum Glück bleibt mir ab demnächst ja eh nix anderes über. So freuen sich beide Parteien über besuche, es ist wieder etwas besonderes, und man nutzt die Zeit im guten alten Emsland um gepflegt durchzuatmen. Wie sagt man? Zu „entschleunigen“. Doch wie beim Beschleunigen gibt es eine Grenze. Dort nennt man es Höchstgeschwindigkeit. Hier ist es der Stillstand. Also: Kurz vor dem Stillstand noch mal voll aufs Pedal treten und bäck tu Essen.

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