Dienstag, 15. Juli 2008
Feinster Band-Salat


Ich bin gerade dabei ein neues Tape aufzunehmen - für meinen Walkman. Ja ich benutze dieses vorsintflutliche Gerät. Ich rede jetzt nicht von diesen „Walkman-Handys“, nein, von dem mit den Tonbändern. Ich bin der Meinung, dass man Musik nur wirklich schätzen kann, wenn man sie sich auch anhört und nicht ständig wegdrückt.

CDs hab ich zwar auch, aber nur gezwungenermaßen. Welches Auto hat heutzutage noch nen anständiges Tapedeck? Ich kenne keins.

Vorteile der CD: Man kann hin und her springen und muss sich nicht alle Lieder anhören. Es geht schneller eine zusammenzustellen und die Qualität ist besser.
Das sind die Vorteile die ich immer genannt bekomme. Ähhh, ja. Wunderbar. Warum hat man dann die anderen Songs auf die CD gepackt? Hätte es nicht ausgereicht, nur die drei Lieblingslieder druff zu packen?

Vorteil des Tapes: Ich bastle mir eine Playlist, bei der ich garantiert ALLE Lieder knorke finde. Ich achte darauf, das alles Zusammenpasst, im Idealfall ein Spannungsbogen entsteht und das Tape von hinten nach vorne und vorne nach hinten töfte ist. Zumindest für mich.

So, kommen wir zur Qualität: CDs zerkratzen schnell. Tapes halten so ziemlich alles aus. Die können noch was einstecken! Sogar Feuer. Nur wenn sie in Bier oder Cola eingelegt werden geben sie den Geist auf. Es besteht dann noch die theoretische Chance es auseinander zu bauen und zu reinigen. Soweit gehe ich dann aber doch nicht. Trotzdem sind sie keine Wegwerfware. Anders als CDs. Wobei das ja dann auch wieder zum Hörverhalten passt. CD kaputt? Halt ne neue brennen. Lied langweilig? Wegdrücken. PAH!

Ich bekomm immer einen Dahlschlach wenn ich CDs höre die springen. Und diese billigen CD-Radios nehmen dann manchmal nicht mal die CD an, wenn sie nicht ohnehin vorher wegen Überhitzung den Geist aufgeben. Und dann diese blinkenden blitzenden Lichter. Die machen mich ganz verrückt! Muss ein Autoradio aussehen wie ne Kirmes? Und zum Schluss dann noch die Haptik. Die meisten aktuellen Radios fühlen sich billig an und die Tasten sind eindeutig zuviel und zu klein. Da lobe ich mir doch mein gutes altes Tapedeck in meinem seeligen Colt! 5 Euro bei E-Bay. Hat voll Reingehauen. Noch besser war das alte Alpine was ich davor hatte. Das hat allerdings eine Bierflut nicht überlebt. Mehr dazu evtl. später…



Und nun die Zeit: Yeah, mal schnell vor Abfahrt 20 Lieder auf die CD werfen und brennen. Voll schnell. Voll praktisch. Oder doch nicht? Achja, man stellt ja hinterher fest das einem nur drei Lieder gefallen. Hätte man das bedacht, hätte man noch mehr Zeit gespart! Hätte, hätte popette. Son Unsinn! Ich investiere gerne 4 Stunden in ein Tape. Playlist am Rechner zusammenstellen. Timen. Übergänge beachten. Was passt wohin? Und dann, während das Tape in Produktion geht, abwarten, Tee trinken und ein Buch lesen. Wenn es dann fertig ist, hat man nachhaltig Spaß an dem Gerät!

Abgesehen davon ist es schon recht cool wenn man in der Straßenbahn sitzt und den Walkman rausholt um das Tape umzudrehen. Die Blicke der Handygangster sind unbezahlbar. Hehe.

Permalink (15 Kommentare)   Kommentieren