Dienstag, 25. Mai 2010
Friede, Freude, Eierkuchen
Ich kann die Frauen verstehen. Nagut. Ich kann es natürlich nicht. Wer versteht schon die Frauen? Tun sie das selbst überhaupt? Aber in einem Punkt kann ich vieles nachvollziehen. Und zwar den Punkt der Erwartungshaltung die man an ein Geschlecht hat.

Auf der Arbeit bin ich in der Situation, dass ich ein Exot bin. Ein Mann in der Kita. Irgendwann hab ich schon mal davon geschrieben, dass es mir in meiner aktuellen Einrichtung richtig gut geht. Ein professionelles Team, in dem ich, soweit ich das spüren kann, kein Privileg und keine Pflicht mehr habe als meine Kolleginnen. Und das lobe ich mir. Ich bin gleichberechtigt. Ok. Eventuell habe ich eine gewisse Narrenfreiheit weil ich noch neu bin und mir darum Fehler eher verziehen werden. Aber wir haben alle unsere Fehler, machen uns darauf aufmerksam, ohne das es zu Streitereien kommt. Ein großer Pluspunkt ist das meine Kollegen ihre Fehler eingestehen können! Überhaupt muss ich sagen das es sich mit dem Rumgezicke, was man sonst bei einem ausschließlich weiblichen Kollegium erwartet, stark in grenzen hält. Also wenn es so bleibt bin ich zufrieden. Oder ich bin zu dumm und blauäugig das ich das nicht erkenne. Das wäre zwar gut möglich aber inzwischen arbeite ich lange genug dort um zu sehen das es wohl nicht so ist, sonst hätte es schon ganz anderen Ärger gegeben.

Das es auch ganz anders geht habe ich an anderer Stelle erlebt. Dort war eher folgendes Motto federführend: Du Mann, du schwere Sachen tragen musst. Du Mann, du den Sandkasten auffüllen musst. Oder: Ough, du Schneeschippen, Fußballspielen, etc. All sowas mach ich auch hier. Aber es machen alle. Also ist das kein Problem. Ich hatte während meiner Ausbildung oft den Eindruck das mehr von mir erwartet wurde weil ich ein Mann bin. Die sind ja bekanntlich stärker als Frauen. In jeder Hinsicht. Wir ertragen mehr Stress, sind körperlich stärker und auch mental den Frauen überlegen. Das wird zumindest so gesagt. Interessant war das die Frauen in meiner alten Einrichtung das so sahen, aber gleichzeitig die Emanze raushängen ließen. Mich versuchten klein zuhalten, indem sie meine Autorität vor den Kindern untergruben und meine Arbeit immer anzweifelten. War das Angst? Dummheit? Vermutlich Dummheit. Eine Kollegin verbalisierte das auch ganz gerne. Sie stammt aus Russland und hatte das Männerbild des starken Ariers der seine Frau versorgen muss und keine schwäche zeigen darf. Tolle Wurst. Da soll das kleine Myspaceopfer, welches bekanntlich sehr sensibel und nur in Maßen dem gängigen Männerbild entspricht, bestehen können? Die Tante wurde mir auch beinahe zum Verhängnis. Das Unheil wurde aber abgewendet.

Sei es drum. Ich finde das man in jedem das Individuum sehen sollte und nicht das Geschlecht. Ein Freund sagte neulich das es in Ordnung wäre, dass Frauen weniger verdienen, weil die ja auch irgendwann schwanger werden und dann ja trotzdem weiter Lohn bekommen. Außerdem wären dan die Fortbildungen und Qualifikationen in den Sand gesetzt. Könnte von der FDP kommen. Zunächst erschien mir das Plausibel. Aber andererseits dann doch wieder nicht. Erstens: Warum sollte eine alleinerziehende Mutter weniger Geld verdienen als ein alleinerziehender Vater? Und:
Müsste nach dieser Argumentation nicht eine unfruchtbare Frau mehr verdienen? Oder eine welche die Wechseljahre durch hat? Oder sich dafür entlohnen lassen wenn sie sich erwiesener maßen sterilisieren lässt? Und kann ich als Mann nicht auch die Auszeit nehmen und mein Kind erziehen? Ok. Es gibt den Mutterschutz und die Schwangerschaft. Die kann ich niemanden Abnehmen. Aber ich ziehe für mich ernsthaft in Betracht, sollte ich mal ein Kind haben (was ich hoffe), den Elternurlaub in Anspruch zu nehmen. Wie ich Sköldpadda einschätze sieht sie das auch so. Wie es aussieht wird sie ohnehin besser verdienen. So wäre das auch nach dem klassischen Kosten/Nutzen Argument, warum Frauen zuhause bleiben und Männer Arbeiten, gut zu belegen.

Wenn ich eine Firma hätte wäre es mir egal welches Geschlecht die Person hat, welche Herkunft und was auch immer, solange die Person menschlich und fachlich kompetent ist. Nagut. Eine Ausnahme: Ossis würde ich nicht einstellen. ;-)

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Montag, 17. Mai 2010
ARGH
Meine Geldbörse hat sich davongemacht. Natürlich inklusive aller Karten und Dokumente die man benötigt um in der modernen Gesellschaft zu überleben. Und das meine ich wörtlich. Man denke nur mal an die Arzthelferinnen die einem mit den Worten wegschicken: „Tut mir leid Herr Opfer. Ohne 10 Euro und Versicherungskarte können wir sie leider nicht behandeln. Und nun machen sie das sie raus kommen. Sie bluten ja den ganzen Boden voll.“ Zurück zum Thema: Ich geh am Freitagabend zum Geldautomaten in der Innenstadt. Heb die Kohle ab. Stecke das glatte, neue Papier in meine Geldbörse und diese wiederum an ihren gewohnten Platz. Nur nicht richtig. Offensichtlich muss sie mir dabei hinuntergefallen sein und ist nu verschütt. Ich habs recht schnell gemerkt das sie fehlte. Aber versucht mal was ein Portemonnaie an einem gewöhnlichen Partyabend wiederzufinden. Hoffnungslos.

Da ja wohl offensichtlich irgend jemand das Dingen gefunden hat, denn es war ja nicht aufzufinden trotz sehr gründlicher Suche, bedanke ich mich höflichst das ihr es sofort bei der benachbarten Polizeistation abgegeben habt. Achja. DAS HABT IHR JA NICHT!

Mich gibt es nun offiziell nicht mehr. Ohne Führerschein oder Geburtsurkunde (die war nicth drinn aber ich finde sie nicht) kann ich keinen neuen Perso beantragen. Ohne Perso keinen Führerschein und so weiter. Bin ich jetzt vogelfrei? Komisches Gefühl so ohne Dokumente unterwegs zu sein. Jetzt beginnt die Behördenrennerei. Bankkarte hab ich ja sofort gesperrt. Nachdem ich den ultranervigen Roboter angeschrien habe, echte Menschen darf man ja nicht anbrüllen, durfte ich mit einem unglaublich ätzenden Postbanktelefonsklaven reden. Meine Fresse war der fies. Sowas von gekünstelt nett. An sich hätte ich den erschießen müssen. Habt ihr mal Amarican Psycho gesehen? So wie diese NY-Yuppies aus dem Film war der.

Und an den ehrlichen Finder meiner Geldbörse: Ich frage das nur einmal: Do you or do you not know about the bird?

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Montag, 10. Mai 2010
Nicht den Kopf hängen lassen...


… liebe CDU. Das wird schon. Wir wissen alle was gemeint ist. Gestern war NRW-Wahl und ich war hautnah dabei. Ich darf natürlich keine Ergebnisse aus der Zählung (ich war bei der Briefwahl) verraten. Jedoch kann man sagen das man das ganze schon sehr gut absehen konnte. Obwohl es nur ein Wahlbezirk war. Mein Ziel die FDP wegen der Tussi on tour Pantoletten zu unterstützen wurde leider verfehlt. Aus der Traum von Geschmacklosigkeiten für alle? Ach was. Ich wende mich jetzt an den Springerverlag. Die haben ja schon die Volkszahnbürste, die Volkspizza und den Volksvolkswagen gebracht. Da werden die Volkspantoletten ein Kinderspiel. Überhaupt! Was ist das für ein Scheiß? Volkspizza? Müsste das nicht eher der Volkssauerbraten sein? Ja ich weiß, es geht um die meistgekauften Produkte. Aber ich fühle mich diskriminiert wenn mir als deutscher unterstellt wird ich würde mir die Zähne putzen. Was sollen denn die Leute im Ausland von mir denken? Das ich ein Lederhosen tragender, Pizzamampfender VW-Fahrer mit sauberen Zähnen bin nur weil ich zufällig in Deutschland geboren wurde? Immer dieser Vorurteile die vom Springerverlag geschürt werden.

Nagut, ich gebe es zu, ich putze mir die Zähne. Aber an diesen Volksprodukten konnte ich wenigstens mal wieder ablesen das ich nicht zum Mainstream gehöre. Das meist verputzte Gericht ist keine Salamipizza, sondern die mit Thunfisch, mein Auto ist ein Opel und meine Zahnbürste ist NICHT elektrisch. Und meinen Volksurlaub habe ich auch nicht auf Malle verbracht sondern – aaaachtung – in Deutschland. Scheiße. Ich bin ein schlechter Deutscher.

Naja, dass die Leute nicht wählen waren und die CDU soviel verloren hat ist für mich jetzt nicht verwunderlich. Genauso das die SPD nur 34,5 Prozent bekommen hat. Was soll man denn auch wählen? Man hat immer die Hoffnung das sich etwas ändert. Aber wenn es sich ändert sind auch alle unzufrieden. Das hat den Grund das einfach alle nur noch Mist bauen. Man kommt vom Regen in die Traufe und zurück. Ich hatte noch nie viel vertrauen in die Politik, doch inzwischen ist es ganz weg. Als ich meinen Stimmzettel abfeuerte war ich auch am grübeln. Hab sogar vorher den Wahlomaten bemüht. Das erschreckende ergebnis. Ich hätte die LINKE wählen müssen und hatte sogar 18% übereinstimmung mit der NPD! Das lag aber daran das sie sich als „sozial“ hervortun und bei Familienthesen entsprechende angaben machen. Wer wissen will was ich angekreuzt habe? Piratenpartei? Nee. SDP? CDU? Weit gefehlt. FDP um unsere Tussi on tour zu unterstützen? Nee, soweit geht mein Begehren dann doch nicht. 2x Grün habe ich gewählt. Hab ich noch nie gemacht. Aber ich wusste echt nicht was sonst noch. Das war ne Verzweiflungstat. Denn denen traue ich auch nichts zu. Da hat der außländer- und bildungsfreundliche Anstrich den Ausschlag gebracht.

Im Endeffekt kann ich nur erneut vorbeten was ich schon mehrfach sagte: Wer bestimmt denn wie es uns geht? Die Diktatur der Geldinstitute. Und wir Idioten rennen da auch noch hinterher! Im kleinen und im Großen. Siehe Neuverschuldung, siehe Privatinsolvenzen, Siehe Griechenland. Also mal ehrlich, wer jetzt noch abstreitet, das die Banken die wahren Strippenzieher sind, ist blind. Nächstes mal wähle ich die VOLKSbank.

Einen schönen Tag wünscht das resignierte MySpaceOpfer...

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Donnerstag, 6. Mai 2010
100


MySpaceOpfers Welt des Schreckens in Zahlen:
(alle Angaben sind zur Schönfärbung der Statistik aufgerundet)

5000 Besucher
750 Tage Online
Durchschnittlich 7 Besucher Pro Tag
und EINHUNDERT Texte

Dies hier ist der hundertste Beitrag auf diesem Blog (und das der 1.). Die Kommentare sind da natürlich nicht eingerechnet. Da ich gerne schreibe werden es sicherlich noch mehr werden. Jedoch kann es auch immer mal wieder geschehen, dass über längere Zeit nichts kommen wird. Warum ist das so?

Zum Schreiben brauche ich mehrere Zutaten:

Eine Inspiration
Zeit
Ruhe
Internet

Werden diese Faktoren negativ beeinflusst, gibts leider auch keine Texte. Leider hat mir z.B. bei meinen Umzügen das Internet - bzw. der Provider - da oft Streiche gespielt mit extrem langen wartezeiten bis der Anschluss endlich erfolgte...

Da ich die Texte hauptsächlich für mich schreibe, um mir Luft zu machen, um mich wichtig zu machen, um meine Meinung kundzutun, um mein inneres Gleichgewicht zu erhalten oder aus Exhibitionismus kann ich gut damit leben wenn mal eine Besucherflaute eintritt. Aber ich freue mich natürlich über jeden Gast. Noch viel mehr als über Zahlen freue ich mich aber über KOMMENTARE. Egal ob die nun gut oder schlecht ausfallen. Ob da die Opposition bedient wird oder man schadenfroh ist. Das macht das ganze für mich erst lebendig. Manchmal werde ich auch persönlich von Freunden oder Bekannten angesprochen. Da wundert es mich das immer wer das alles liest. Aber euch kann man zu Zeiten von DSDS und BILD anscheinend jeden Scheiß verkaufen. AUTSCH! Wer hat da die Tomate geworfen? NA WARTE! Mal ganz im ernst: Manchmal habe ich einfach kein Motivation, wenn dann aber jemand kommt und sagt: „Hey, wir wollen mehr! Das was du schreibst ist lustig, interessant, gut geschrieben (da frage ich mich manchmal ernsthaft wo das die Messlatte liegt)“, dann ist das schön für die Seele. Und dann kommt sie zurück, die Motivation. Wenn ihr so weitermacht kann ich das auch! VIELEN DANK AN ALLE USER! (und an meine Eltern – das muss ja immer bei so was mit rein...)

Als Belohnung werde ich demnächst nochmal zwei oder drei Schlaraffenlandgeschichten Schreiben. Mal sehen was mir da so einfällt.

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Dienstag, 4. Mai 2010
Entscheidungen
Entscheiden, Scheideweg, Scheidung. Statt scheiden könnte man auch trennen oder gabeln sagen (was nicht aufspießen bedeutet). Jeder von uns muss täglich Entscheidungen treffen und die berühmte Tür schließen um eine Andere zu öffnen. Und selbst die Kleinen können große Veränderungen bewirken. Müsli oder Toast mit Leberwurst? Da kann sich die vermeidlich gute Entscheidung „Müsli“ als falsch herausstellen, weil die Milch fürs Müsli verdorben war und man den ganzen Tag die Schüssel umarmt. Steh ich heute auf? Das ist schon eine größere Entscheidung. Macht man Blau lässt man seine Kollegen hängen, setzt bei übertriebener Häufigkeit seine Arbeit aufs Spiel, hat aber einen wunderbar erholsamen Tag mit tollem Frühstück und ausschlafen. Steht man auf, hat man ein gutes Gefühl weil man Pflichtbewusst ist. Und wird überfahren, weil man ja gerade so stolz auf sich ist und den Mülllaster übersieht. Die Folgen müssen ja nicht immer so dramatisch sein.

Manche Menschen gehen Entscheidungen gerne aus dem Weg. Sie treffen dabei aber auch eine Entscheidung – und zwar eine schwerwiegende. Sie entmündigen sich freiwillig. Nun hat der Chef, der Freundeskreis oder wer auch immer, die volle Macht. Schwach nennt man diese Menschen. Oder „Mitläufer, „Jasager“ und was weiß ich. Klar lässt man sich gerne mal was abnehmen. Besonders wenn der richtige Weg nicht so klar erscheint. Das sei jedem vergönnt. Und ich mache das auch ganz gerne mal. Aber ich würde mich zum Beispiel nicht einer Subkultur in soweit anschließen das ich voll involviert wäre. Ich bin und bleibe trotz meines Verlangens nach Gesellschaft, Freundschaften und all dem ein Einzelgänger. Und ich werde das auch immer so beibehalten. Ob ich will oder nicht! Das liegt mir im Blut, das wurde mir in der Pubertät eingeprügelt. Die Gemeinschaft ist stark. Die Gemeinschaft macht dumm. Die Gemeinschaft ist böse und sie zerstört dich. Egal ob du drin bist oder nicht.

Kein Gothic wird sagen, dass er einen teil von sich aufgegeben hat. Nun, das hat er aber unter Umständen doch. Lässt man sich zu sehr auf sein Umfeld ein, entscheiden sie für dich was du trägst, was du hörst, was du denkst und sagst. Und das geile: Du bemerkst es nicht! Man denkt das müsste so. Man denkt tatsächlich das man seine eigene Entscheidung getroffen hat. Und das ist durchaus so beabsichtigt. Man bezeichnet sich ja selbst als Gangster oder Raver um auszudrücken wer man ist. Kann man das nicht auch so? Kann man nicht sagen „Ich bin Karl Müller, finde Gothicpartys cool, interessiere mich aber auch für Graffiti und fahre nen Hippiebulli?“ Das erfordert Mut.

Ich selbst bin in die Gruppendruckfalle schlechthin getappt. Rauchen. Mit 15 fanden das alle soooo coool. „Komm, rauche auch eine mit uns.“ Ich fand es eklig. Darum habe ich abgelehnt. Dann wurde ich weich, weil man ja „dazugehören“ wollte. War das wirklich ICH der die Entscheidung traf oder waren das die anderen? Schwer zu sagen. Ich würde sagen, dass ich eine Teilschuld habe, indem ich meine Überzeugung und den Ekel aufgegeben habe um dazuzugehören. Wäre ich stark geblieben ginge es mir heute viel besser.

Aber man muss sich teilweise anpassen. Und man wird von seinem Umfeld immer geprägt. Irgendwoher lernt man ja die Musik kennen die einem gefällt, und irgend eine Frau hat einem mal so den Kopf verdreht, dass man nur noch an Blondinen denken kann. Oder mein Beispiel mit der Unfähigkeit zu einer Gruppe dazuzugehören. Das kommt auch nicht – plop - einfach so, auch wenn es zum Teil in den Genen liegt.

Und das man komplett unangepasst ist, wäre schädlich. Anpassen bedeutet auch Rücksicht nehmen. Rücksicht auf seine Mitmenschen, auf die die man liebt oder auf die, welche einen das Dasein ermöglichen. In meiner alten Kita musste ich zum Teil meinen Kleidungsstil anpassen weil die Eltern mich zu schräg fanden und misstrauisch wurden. Privat trug ich weiterhin meine „normale“ Kleidung, auf der Arbeit dezentere. Eine Anpassung, ein Kompromiss. Und so geht es weiter. In der Beziehung, in Freundschaften, der ganzen Interaktion mit dem Umfeld. Die Kunst, oder der Fluch, ist sich selber nicht aus den Augen zu verlieren. Sonst stellt man irgendwann fest, dass man sich selbst fremd ist und denkt man hätte sein Leben vertan. Diese Erkenntnis ermöglicht einem aber eine weitere schwerwiegende Entscheidung: Will ich es ändern? Wenn es schlecht läuft merkt man es nicht oder zu spät und hat sein Leben vertan...

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Donnerstag, 29. April 2010
Spannende Zeiten
(Achtung, dieser Text entstand heute vor der Arbeit, nach lektüre der aktuellen Schlagzeilen. Er wurde hastig geschrieben und dürfte daher noch mehr Rechtschreib- und Grammatikfehler aufweisen als üblich)


Globale Erwärmung, das Ende des Erdölzeitalters, Taliban und internationaler Terror. China im EXTREMEN Aufschwung, Staatspleiten von Ländern welche nicht in Afrika oder im „Osten“ liegen. UND DAS SIND NUR DIE INTERNATIONALEN EREIGNISSE! Wir leben im „Westen“, uns geht es gut. Und das wird sich niemals ändern. Wer so denkt denkt falsch. Was da gerade in Griechenland passiert sollte uns allen Zeigen wie gefährlich wir leben. Das unser Wohlstand, bzw. die Sicherheit die er suggeriert, eine Illusion ist. Die USA und die Immobilienkrise haben es uns bereits letztes Jahr gezeigt, dass Macht und Größe nichts bedeuten müssen, solange man in der Hand der Banken ist. Wer glaubt der Staat zieht die Fäden ist schon lange auf dem Holzweg. Es sind die Banken und Konzerne. Die Arbeitslosigkeit ist auch nicht nur der Fehler der Politiker. Nein, es sind die Firmen die in Billiglohnländer abwandern. Was soll die Politik denn bitteschön gegen unsere hohen Löhne machen? Klar, die Gewerbesteuer senken als Ausgleich. Aber bitte, das Ruiniert den Staat auch. Ich bin mir bewusst, das ich mich gerade wie ein verdammter Sozialist anhöre. Oder Schwarzmaler. Aber das sind alles reale Gefahren, und wir sollten aufhören uns wer weiß wie sicher zu fühlen, uns zu Sklaven der Banken zu machen und auf diese Weise unser eigenes Grab zu schaufeln. Und wir sollten nicht immer nur verlangen, verlangen, verlangen.

Natürlich muss es möglich sein das auch ein Arbeitsloser menschenwürdig, was auch immer das sein soll, leben kann. Das Kinder aus sogenannten „bildungsfernen Schichten“ eine Chance auf eine Karriere bekommen, in der sie Aktiv was fürs Gemeinwohl tun können – indem sie Steuern zahlen. Aber Subventionen sollten mal überdacht werden. Eine Pendlerpauschale, welche schon mal beinahe abgeschafft wurde, ist sinnig, da viele Arbeitnehmer dazu gezwungen sind weite Strecken zurückzulegen. Aber müssen Milliardenprogramme für die Landwirtschaft sein? Eine Landwirtschaft, welche dank Subventionen Milliarden Tonnen Lebensmittel an Überschuss produziert, welcher dann verbrannt wird? Das halte ich für Dekadent. Man möge mich berichtigen wenn ich das falsch sehe. Ich bin immer bereit dazuzulernen.

Das Deutschland Griechenland unter die Arme greift, obwohl die Bürger Griechenland die Deutschen nicht besonders gut leiden können, muss leider sein. Es muss sein, weil wir alle den Euro haben. Hätten wir noch die Mark, könnte uns das zwar nicht egal sein, das ein Europäischer nachbar pleitegeht, aber wir wären nicht so im Zugzwang. Wir haben den Euro. Und wenn wir wollen das er bleibt was er ist, dann muss etwas geschehen. Nur ist unser Haushalt auch nicht gerade gut aufgestellt. Wie werden die 25 Milliarden finanziert frage ich mich? Durch erhöhte Steuern? Durch neue Kredite? Durch Streichung von Mitteln für das Gemeinwohl, wie Bildung, Kultur oder Straßenbau? Dazu habe ich noch nichts gelesen.

Ich finde die Zeiten in denen wir leben spannend. Ich finde sie Respekteinflößend. Was bringt es mir Wohlstand anzuhäufen wenn ich ihn unter Umständen bald verliere? Obwohl ich mir bei meinem Gehalt ohnehin nur einen, im Vergleich zur Mittelschicht, bescheidenen Wohlstand leisten kann. Aber ich habe immerhin eine kleine Wohnung, Internet, Telefon und ein Auto. Letzteres spiegelt glaube ich als einziger Gegenstand aus meinen Besitz wahre Dekadenz wieder. Denn ich bräuchte es, das Auto, nicht zwangsläufig. Es gibt ja auch noch die Bahn, den Bus und das Fahrrad.

Ich brauche aber auch keinen großen Fernseher, kein Iphone/pad/pod/pid/pud/ped, keinen Supercomputer, keinen Laptop, keinen Neuwagen, keine Markenkleidung und all das um mich zu Profilieren. Profilieren kann ich mich hier oder durch andere Handlungen die kein Geld kosten. Für mich ist es Luxus schön essen zu gehen, oder in einer Bar abzuhängen. Einen Kaffee im Café zu genießen. Das sind kleine Dinge die Freude machen und nicht von uns verlangen überteuerte Produkte aus Fernost zu kaufen und dafür auch noch einen Kredit aufzunehmen.

Ich sehe nicht den Zusammenbruch des deutschen Staates. Aber ich sehe die Möglichkeit, solange die Deutschen und der Rest der Welt denkt, das alleiniger Besitz von Gütern bedeutet, jemand zu sein. Vergiss es Welt. Hitler hatte auch Macht und nen dicken Benz. War er darum ein besserer Mensch? Aber vermutlich will keiner ein „besserer“ Mensch sein. Es geht eh nur ums haben, haben, haben. Scheiß auf die Anderen. Man, ich höre mich echt an wie ein Aktivist aus den 60ern. Vermutlich haben wir die heute nötiger als jemals zuvor. Aber das interessiert heute eh keinen mehr. Lieber wird man zum Nazi und schimpft auf die Ausländer. Ist ja viel einfacher. Spannende, erschreckende Zeiten in denen wir leben.

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Mittwoch, 28. April 2010
Heiße Luft, Widersprüche und Theorien
Ich bin ein Mensch voller Widersprüche. Ich liebe es meine Umwelt zu erkunden und bin voller Neugier. Aber die andere Seite ist der Stubenhocker. Und als solcher, habe ich schon als kleines Kind niemals Hausarrest bekommen. Das wäre Absurd gewesen. Immer nur Draußenarrest wenn das Wetter entsprechend war. Ich fands jetzt auch nicht so wild, aber man musste mich immer zu meinem Glück zwingen. Im Winter wenn Schnee lag oder im Frühling wenn die Sonne das erstemal für kribbeln unter der Haut sorgte. Und der Herbst mit seinen Stürmen und Gewittern. Das war/ist toll. Und selbst den Sommer mochte ich. Solange das Thermometer weniger als 24 C° anzeigte.

Das ich hohe Temperaturen unerträglich finde, habe ich an anderer Stelle ja bereits geschrieben. Und zwar mehrfach. Ganz ehrlich? Ich mag den Hochsommer auch. Ich mag ihn so gerne wie man halt schwitzt, stinkt oder einen Sonnenbrand hat. Darum würde ich auch niemals auf die Idee kommen, mir im Sommer einen sonnigen Platz zu suchen. Das wäre doch Irrsinn. Ich sitze dann lieber im Schatten eines großen Baumes, genieße die Flora und Fauna in ihren schönen Formen. Wie zum Beispiel Enten, Kaninchen, Schmetterlingen, Marienkäfern, Ameisen, Maikäfern, Zecken oder Stechmücken. Was ich am Sommer WIRKLICH liebe sind die Nächte. Und die sind auch der Grund warum ich in jener Jahreszeit nicht zum Griesgram werde. Bei angenehmen 20 C° und meinetwegen auch etwas wärmer schön draußen Sitzen. An einem See grillen, im Biergarten einer geilen Kneipe ein schönes Glas Cola mit Eis und Zitrone oder einfach nur Sternegucken auf ner Wiese. Ich glaube das sind die Momente wo ich die Sommerliebhaber wirklich verstehen kann.

Aber im Moment isses mir schon zu Warm. Mein Körper hat sich noch nicht an die Temperaturen angepasst. Und darum reagiert er störrisch wie ein alter Opel. Er läuft zwar noch und geht so schnell nicht kaputt. Ist aber müde und Schnauft hin und wieder mal. Das nervt. Ich hab ja schon ne Theorie aufgestellt. Das könnte ein Vorschuss von Spanien, Portugal und Griechenland sein. Denen sollen „wir“, also der ganze Rest Europas, Staatshilfen geben und uns Solidarisch zeigen. Nachdem z.B. Griechenland uns Jahrzehnte zum Narren hielt und falsche Zahlen über den Haushalt einreichte. Warum nicht? Streichen wir doch dafür H4 und die Renten. Ist doch alles halb so wild. Aber da muss man der Fairness halber sagen: Mit gehangen, mit gefangen. Europa wollte den Euro. Und das wir damit jetzt unter Umständen auf die Fresse fliegen ist nun mal immer ein Risiko gewesen mit dem man rechnen musste.

Zurück zum Vorschuss. Da die ja pleite sind, bezahlen die uns jetzt in Naturalien aus. Doch welche? Kultur? Malle aus Spanien? Akropolis abreißen und nach Berlin oder London verschiffen? Unrealistisch. Gut. Italien hat nen Joker. Wenn die in der Bredouille stecken sollten haben die genug Kultur zum verschenken. Die könnten uns ihre Mafia überlassen. Aber nur weils zu Kultur gehört muss es nicht gut sein. Lassen wir das also mal. Italien lässt uns ja schon genug an deren Kinderschänderklub teilhaben. VIELEN DANK! Das ist echt ein feiner Zug Buddys!

Weil die anderen nix außer heißer Luft zu bieten haben, bezahlen die uns einfach mit selbiger. Und die heutigen Tage sind einfach mal ein Vorschuss. Man, das ist echt dufte von euch. Ich werde mich nochmal melden wenn hier die Ernte verdarbt ist und nur noch Olivenbäume gedeihen... Bin mal neugierig ob es so kommen wird...

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Freitag, 23. April 2010
Moin
Ich steh ja nicht auf twitterartige Kurznachrichten. Aber das muss ich mal eben berichten: mein Wecker weckte mich mit Pink Floyd "Another Brick in the Wall". Mit der bekannten Zeile "We don't need no education". Soll das bedeuten das ich nicht in den Kindergarten muss? Oder ist das einfach nur passend weil heute der Anarchietag ist? Heute mach das Spielzeug "Ferien" und die Kinder dürfen beinahe alles machen - außer mit dem Spielzeug spielen. Naja. Nu läuft "Hip Teens don't wear Bluesjeans". Das ist so antreibend. Werd mal los zur Arbeit...

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Dienstag, 13. April 2010
EBOLA!


Es ist mal wieder soweit! Ich muss dringendst putzen. Aber dazu muss ich mich aufraffen! Müll raus, Fegen, Abwasch. All das macht man ja eh täglich und irgendwie automatisch. Auch die Küche hält man sauber. Waschbecken und Klo putzt man auch immer wieder. Aber all das ist nun mal nur die Pflicht. Die Kür ist immer dieser olle Rundumschlag. BAM: Oberflächen reinigen. ZAPP: Glasplatten polieren. ZOOOM: WISCHEN! KABAUTZ: Bad Komplettreinigung. Da hilft nur gute Musik und Sonnenlicht. Sonst hab ich einfach keine Motivation! Das schlimme daran ist, dass mich der Zustand nervt und ich trotzdem nichts mache. Es kommt dann immer diese Stimme in meinem Kopf, die mir sagt „Ach, musst ja jetzt nicht hektisch werden. Jede WG sieht schlimmer aus.“

Aber als mir heute Morgen die Form des Duschschlauchs aufgefallen ist, motivierte mich das. Der hat bereits die Gestalt des Ebolavirus angenommen. Ich lass das vorerst mal so. Als Mahnmal bis ich alles geputzt habe!

Sooooooo – jetzt heißt es Zilid BAAANG and Frieds hervor kramen und ab geht’s!




STOPP!

Leider beschränkt sich Reinlichkeit nicht nur auf den eigenen Körper und Wohnumfeld. Nein, es bekommt auch in der virtuellen Welt immer mehr Bedeutung. SPAM SPAM UND NOCHMALS SPAAAAAAAAAAAAAAAAAM! Spam nimmt immer neue Formen an. Nun sind es nicht mehr Wildfremde die meinen Penis verlängern wollen oder mir Abos „schenken“ - für 3000 Euro im Monat. Nein, NUN SIND ES DIE EIGENEN FREUNDE DIE EINEN ZUSPAMMEN!!! Darum eine Bitte: LADET MICH NICHT IN IRGENDWEILCHE STUDIVZ GRUPPEN EIN! SCHON GARNICHT WENN ES DARUM GEHT DAS ALLE VZ MEMBER IN DIESER EINEN GRUPPE SIND!!! Ist euch mal der Gedanke gekommen wie absurd solche Gruppen sind? Ein VZ im VZ? Und das die eventuell NICHT lustig sein könnten? Ich habe noch nie vorm Rechner gesessen und gedacht: „Man Karl ist ja nen witzigen! PUH! Ich krich mich nimmer ein!!! DER ist in der „Wir sind alles Mitläuferidioten ohne Hirn und Verstand und meinen das total ernst damit Gruppe!“ Mir gehen gleich die Grußbuchstaben aus. Darum fang ich mal an zu putzen. Und nochmal:

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Dienstag, 6. April 2010
Tussi on tour Pantoletten
Hey ho! Ich habe ein neues Lieblingswort! Tussi on tour Pantoletten! Ok. Es ist kein Wort sondern mehrere Wörter! Aber was solls? Tussi on tour Pantoletten. Jetzt neu in ihrem ein Euroshop in der Plaaaaaaayboooooooy Bunny Abteilung. *bitte an dieser Stelle eine Fanfare denken*

Kein Witz. Die Tage war ich in Lingen in sonem Fachladen für Geschmacklosigkeiten. Sköldpadda und ich liefen das so rum, auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk, als die Verkäuferin verzweifelt versuchte telefonisch Tussi on tour Pantoletten zu organisieren. Denn sie waren AUSVERKAUFT! Je öfter die Tante Tussi on tour Pantoletten sagte, desto näher kam ich einem Lachanfall. Als dieser Ausgestanden war, war mein Gehirn derartig aufgeweicht, dass ich unbedingt eine Vorbestellung auf die komplette nächste Lieferung der Tussi on tour Pantoletten aufgegeben musste. Dies wurde mir versagt. Ab da wurde alles schwarz. Sköldpadda sagte mir im Nachhinein, dass sie mich schreiend und um mich schlagend aus dem Laden zerren musste, wobei ich den Aufsteller mit diversen Drachenfiguren umwarf. Sie behauptete gegenüber der Verkäuferin erfolgreich, dass ich eine Allergie auf die Farbe Pink hätte und sie sich durch unkontrollierte Muskelzuckungen, unartikulierte Laute und Schaum vorm Mund äußern würde. Ich soll nach dem Verlassen des Ladens immer wieder Tussi on tour Pantoletten gemurmelt haben.

Selbstverständlich habe ich die Situation reflektiert. So wie es ein guter Pädagoge machen sollte. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen das JEDER das recht auf Tussi on tour Pantoletten hat. Dafür kämpfe ich! Und dafür gehe ich in die Politik! Der erste Schritt ist bereits getan. Um das System untergraben zu können habe ich mich als Wahlhelfer zur NRW-Wahl gemeldet. Am 9. Mai ist es soweit. Im Moment spare ich außerdem, um einen Minister betreffend meiner Ziele bestechen zu können. Ich habe mich selbstverständlich für den Außenminister Westerwave entschieden. Ich denke das er am ehesten meine Motive verstehen kann. Weil Tussi on tour in seinem Fall so gut passt. Und bestechlich isser sowieso. Ich werde, nachdem mein Anliegen durchgefochten wurde, eine Sonderedition „Westerwelle on tour Pantoletten“ auflegen um mich zu bedankten. In den Größen 45 – 55. Für Männer die auf großem Fuße leben. Und wie könnt ihr mir helfen? Indem ihr Westerwelles Macht zementiert und auf der NRW-Wahl ein hübsches Kreutzchen bei der EFF DE FUCKING Pi macht! Ihr werdet euch Fragen was ein möchte gern Irrer wie ich, welcher sein eigenes Auto kurzschließt und Läden um sich schlagend und schreiend verlässt, in der Politik zu suchen hat. Ich gebe zu, ich muss noch ein paar Schippen drauflegen um so Kriminell zu werden wie meine Vorbilder in der Regierung. Bin jedoch auf einem guten Weg dorthin. Und damit ihr auch wirklich hingeht, hier eine kleine Warnung was sonst geschehen könnte:

(ACHTUNG: Das Video bezieht sich auf die Europawahl – ist jedoch auf die NRW-Wahl übertragbar)

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