Dienstag, 8. Juli 2008
Hö?
WIE, WO, WAS? Ich soll unspontan sein? *hust* Also bitte. Oft bin ich so spontan, dass ich selber gerade nicht weiß, was los ist. Na gut, wir wollen mal nicht übertreiben. So Spontan bin ich auch nicht. Eher verwirrt. Neulich unterstellte mir eine Person mit mangelnder Fähigkeit zur Selbstreflektion, dass ich spontane Ideen hassen würde. Wohlgemerkt „hassen“. Das kann man ja nicht so stehen lassen! Zum Glück betreibe ich einen Blog. Und so ein Blog ist ja ein klasse Ort sich mal etwas Luft zu machen. Selbst wenn es kein Mensch liest. Zum Thema:

Ich bin spontan, wenn ich in den Entscheidungsprozess eingreifen kann, mir die Idee gut erscheint, oder zumindest bekloppt genug, dass etwas dabei rauskommen könnte. Meistens denke ich aber gar nicht erst darüber nach und handle nach meinem Bauchgefühl. Was ja wohl am ehesten der Idee der Spontaneität* entspricht.

Nun sahen die Situationen, aus denen die Person zu erkennen scheint, dass ich unspontan bin, anders aus.

Erstes Beispiel: Man saß zu dritt im Wagen. Ich, die bewusste Person und einer Freundin von ihr. Die beiden unterhielten sich und entschieden an dem Abend auf ein Konzert zu gehen. Mit mir als Fahrer. Das war für die Zwei so was von selbstverständlich, dass ich gar keine andere Wahl hatte als zu sagen: „Geht doch dahin wo der Pfeffer wächst!“

Der konkrete Vorwurf: Ich war unspontan, weil ich nicht mit aufs Konzert wollte.
Meine Antwort: Ich habe nicht mitgemacht, weil über meinen Kopf hinweg Entscheidungen getroffen wurden, ich nur als Mittel zum Zweck diente und ich Konzerte von schlechten Lokalbands mit 16 Jährigen Groupies eh nicht besuche.

Zweites Beispiel: Ich hatte einen beschissenen Tag, mit allem drum und dran, der so weit ging, dass ich nicht genug Geld zum Zahlen der Rechnung im Supermarkt hatte. Mein Wunsch an diesem Tag: Ab nach Hause. Einigeln. The Coral hören. Lesen. Schlafen.
Meine Resteinkäufe hinterherschlurrend, begab ich mich auf den Nachhauseweg, als mein Mobiltelefon bimmelte. Ans Telefon gegangen trötete mir eine weibliche Stimme ein „nicht so schnell“ ins Ohr. Mein Herzschlag setzte aus. War sie etwa hinter mir? Ich drehte mich vorsichtig um - und sah sie. Das Letzte was ich an diesem Tag gebrauchen konnte, war eine egozentrische Dame mit starkem Hang zur Provokation. Unwillkürlich ging ich schneller. Sie holte mich ein. Erzählte etwas von Kuchen, was mich nicht interessierte, und dass sie ihn wegwarf. Worüber ich mich wunderte, warum sie mir dann überhaupt von dem Kuchen erzählte. Sie legte es so aus, als sei ich schuld, dass sie den Kuchen wegwarf. Einem Kuchen von dem ich bis eben nichts wusste. Ich war verwirrt, gestresst und wollte nur noch in mein Bett. Sie folgte mir in die Wohnung, blieb und nervte. Ich war aufgekratzt und faselte zwischendurch Unsinn. Dann ging sie. Nach 3 Stunden. Ich weiß nicht, warum ich sie nicht eher raus warf.

Der konkrete Vorwurf: Ich war unspontan, weil ich mich nicht freute, sie zu sehen.
Meine Antwort: Ich war unspontan, weil ich Einsamkeit brauchte, und keinen Menschen der mir vorwirft, dass ich schuld am Dahinscheiden von irgendwelchen Torten bin, die ich ohnehin nicht mag!

Besonders auf dem ersten Beispiel beruht ihre Feststellung, dass ich unspontan bin. Denn davon gab es mehrere. Ich hasse es wenn jemand Entscheidungen über meinen Kopf hinweg trifft, ohne auch nur die Idee zu haben, das es mir nicht gefallen könnte oder mich wenigstens der Form halber nach meiner Meinung zu fragen. Wenn das unspontan ist, dann bin ich wohl der festgefahrenste Mensch auf Erden…

* Spontaneität wird wirklich so geschrieben. Es gibt zur Entschädigung andere, echte Rechtschreibfehler in diesem Text! Wer will darf es aber Laut WIKI auch nur mit „I“ schreiben…

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